Düsseldorf: Flughafen gedenkt den Opfern der Brandkatastrophe vor 25 Jahren
Am 11. April jährt sich zum 25. Mal das Brandunglück am Düsseldorf Flughafen, bei dem 17 Menschen ihr Leben verloren und über 80 Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Der Flughafen hielt eine stille Gedenkstunde ab und lud die Mitarbeitenden. Fluggäste und Besucher mit Lautsprecherdurchsagen um 15:31 Uhr eine Minute im Gedenken an die Opfer innezuhalten. Zu dieser Uhrzeit ging am 11. April 1996 der erste Alarm bei der Flughafenfeuerwehr ein. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst legte gemeinsam mit dem Vorsitzender der Flughafengeschäftsführung, Thomas Schnalke, dem Aufsichtsratsvorsitzenden des Flughafens, Rolf Tups und Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller im Gedenkraum des Airports einen Kranz nieder. Anschließend stand der Gedenkraum den Angehörigen der Opfer zur Verfügung.
Die Brandkatastrophe
Am Mittag des 11. April 1996 hatten Arbeiter an einer Dehnungsfuge in der Ankunftsebene des Terminals A geschweißt. Die glühenden Schweißperlen tropften in die Zwischendecke und lösten einen Schwelbrand in den dort verbauten Styroporplatten aus, der zunächst unentdeckt blieb. Durch das Eindringen von Sauerstoff kam es zu einer explosionsartigen Entzündung, die mehrere Hundert Meter der Zwischendecke in Brand steckte. Erst jetzt wurde Brandalarm ausgelöst und die Flughafenfeuerwehr alarmierte Verstärkungskräfte aus der ganzen Region. Dunkler Rauch erschwerte die Rettungsarbeiten, die Kommunikation der verschiedenen Einheiten funktionierte schlecht und wertvolle Zeit verging. Es fehlte an Brandschutztüren, Sprinkleranlagen und die Klimaanlage verteilte den giftigen Rauch im Gebäude. In den Aufzügen, der Ankunftsebene und in der Air-France VIP-Lounge erstickten Menschen, weil sie die Bereiche nicht mehr verlassen konnten. Erst gegen 19:30 Uhr brachten die rund 1.000 Einsatzkräfte der Feuerwehr den Brand unter Kontrolle.
Tage später wurde der Betrieb im Flughafen provisorisch wieder aufgenommen. Leichtbauhallen dienten in den Folgejahren für die Abfertigung der Fluggäste. Es dauerte Jahre, bis die Terminals nach neusten technischen Erkenntnissen wiederhergestellt waren.
Neue Sicherheitsmaßstäbe
Die Geschehnisse des 11. April 1996 verband der Flughafen Düsseldorf mit der Verpflichtung, dafür Sorge zu tragen, dass sich ein solches Ereignis nie wiederholen wird, weshalb richtungweisende Sicherheitsmaßstäbe gesetzt wurden. Der Düsseldorfer Flughafen ist heute Vorreiter beim Brandschutz in öffentlichen Gebäuden. Zahlreiche Maßnahmen wie das Verbot bestimmter Baustoffe und die grundsätzliche Reduzierung brennbarer Materialien, verschärfte Anforderungen an Klima- und Lüftungsanlagen, die Installation von Entrauchungsanlagen, um Rettungswege rauchfrei zu halten oder auch Brandfallsteuerungen der Aufzüge fanden Eingang in landes- und bundesrechtliche Bauvorschriften.
Flughafengeschäftsführer Michael Hanné, der die damaligen Geschehnisse als Leiter des Terminalmanagements erlebte, sagt dazu: „Dieses tragische Ereignis ist tief im Bewusstsein des Flughafens verankert. Es wird immer Teil unserer Geschichte sein und wir stehen in der Verantwortung, dass es sich nie mehr wiederholt. Bei der Planung und dem Bau der neuen Terminalgebäude haben wir deshalb neueste Systeme aus dem Bereich des vorbeugenden Brandschutzes verwirklicht und damit richtungsweisende Sicherheitsmaßstäbe gesetzt.“ Die tragischen Ereignisse vom 11. April 1996 werden immer Teil der Geschichte des Airports, der Landeshauptstadt Düsseldorf und des Landes Nordrhein-Westfalen sein.