Düsseldorfer Jonges: Lesezeichen für Heine
Bei den Düsseldorfer Jonges hat die Tischgemeinschaft „Heinrich Heine“ die Nummer 46. Doch irgendwie wurde sie zuletzt zur Nummer eins. Das lag an ihrem Namenspatron, denn der feierte am 13. Dezember 1797 seinen Geburtstag, wäre also in diesem Jahr 225 Jahre alt geworden. Folglich war der designierte Tischbaas Joachim Umbach mit einigen seiner Tischkameraden am 13. Dezember im Rathaus, um der dort aufgestellten und von den Jonges gestifteten Heine-Büste stellvertretend zu gratulieren.
Und weiter ging es auf dem Carlsplatz. Dort starteten Umbach und Kollegen am Samstag 817.12.) eine Aktion für ihren Namenspatron. „Wir von der Tischgemeinschaft ‘Heinrich Heine’ der Düsseldorfer Jonges wollen sein Werk ‘unters Volk’ bringen. Wir möchten Heinrich Heine wieder etwas mehr ins Bewusstsein der Düsseldorfer Bevölkerung rücken, möchten Heine ins Düsseldorfer Leben einbinden“, erklärte Umbach. „Wo kann man das im direkten Kontakt mit den Menschen besser als am Carlsplatz?“
Verteilt wurde Lesezeichen mit drei Zitaten von Düsseldorfs bekanntesten Literaten und dazu gabe es für die Damen noch eine Rose. „In uns selbst liegen die Sterne unseres Glücks“ (Heine Memoiren, 1854), ist eines der Heine Zitate. „Heine ist heute noch modern, auch nach 225 Jahren, immer noch“, so Umbach. „Heine hat geschrieben ‘Um die Wahrheit zu erfahren, muss man den Menschen widersprechen’. Das galt damals und heute immer noch.“ Auch dieses Heine-Zitat war auf den verteilten Lesezeichen verewigt.
Die „Heinrich Heines“ der Jonges waren trotz klirrender Kälte zwei Stunden damit beschäftigt den Carlsplatz-Besucher*innen den Düsseldorfer Freigeist des 19.Jahrhunderts näher zu bringen. Dabei waren sie schon überrascht, wie viele „ihren Heine“ kannten. „Viele haben Heine zitiert, einige wussten über seinen Jubiläumsgeburtstag Bescheid“, so Umbach. So fern sind die Menschen in der Landeshauptstadt dem Journalisten, Literaten, Lyriker und Provokateur also nicht.