Düsseldorf: Warn-Tag am 8. Dezember mit Sirenen-Test und zum ersten Mal mit Handy-Alarm
Beim bundesweiten Warntag am Donnerstag (8.12.) wird neben der Funktion der Sirenen, der Warnung über NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) und den Anzeigen auf digitalen Werbetafeln zum ersten Mal der sogenannte Cell Broadcast aktiviert. Mobilfunknutzer erhalten dabei die Warnung über ihr Handy. Nach den Überschwemmungskatatrophen im vergangenen Jahr, bei denen die Bevölkerung zum Teil zu spät gewarnt wurde, soll künftig über die Mobiltelefone bundesweit im Notfall eine zeitnahe Warnung erfolgen.
Premiere für die Warnung auf dem Handy
Der neue Warnkanal Cell Broadcast versendet eine Warnung an alle Mobiltelefone, die sich in einem bestimmten Bereich befinden – beim Test am Donnerstag also bundesweit. Dazu muss keine Warn-App installiert werden, alle Mobilfunk-Geräte erhalten die öffentliche Warnung über drohende oder sich ausbreitende größere Notfälle und Katastrophen (z. B. Unwetter, Überschwemmungen). Die meisten Mobilfunkbetreiber haben ihre Kunden bereits über die Neuerung informiert. Voraussetzung für den Erhalt der Benachrichtigungen sei ein empfangsbereites Mobilfunk-Gerät, das öffentliche Warnungen über Cell Broadcast unterstützt. Für iOS sei dafür mindestens die Version 15.6.1 und für Android Version 11 erforderlich. Mit dem Warntag am 8.Dezember 2022 startet die Testphase des Cell Broadcast, die bis Ende Februar 2023 andauern soll. Bei Erfolg soll das System in den Regelbetrieb gehen.
Probealarm um 11 Uhr
Zum Start des Warntages wird durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) ausgelöst und die Warnmultiplikatoren wie Cell Broadcast und Medienbetreiber alarmiert. Zeitgleich heulen die Sirenen: Um 11 Uhr beginnt der Probealarm mit dem Signal “Entwarnung”, ein Dauerton von einer Minute. Im Ernstfall bedeutet dies für die Bevölkerung, dass die Gefahr vorüber ist. Um 11.06 Uhr folgt das Sirenensignal “Warnung“, ein auf- und abschwellender Dauerton von etwa einer Minute. Dieses Warnsignal fordert die Bürger auf, Ruhe zu bewahren, sich in ein Gebäude zu begeben und das Radio einzuschalten – entweder Antenne Düsseldorf oder WDR 2. Um 11.12 Uhr ertönt erneut das Signal “Entwarnung”.
Techniktest und Bürgersensibilisierung
In Düsseldorf werden bei dem Probealarm die 82 Sirenen im gesamten Stadtgebiet getestet. In der Vergangenheit konnten bereits viele Beschallungslücken im Sirenennetz ermittelt und im Nachgang behoben werden.
Neben dem Test der Technik soll mit dem Warntag der Bevölkerung das Thema Warnung und die damit verbundenen Handlungsanweisungen näher gebracht werden. “Nur wer die Bedeutung der Sirenen, Radiowarndurchsagen, die Informationsbotschaften über die sozialen Netzwerke sowie das Internet und die Warn-App regelmäßig kennenlernt, kann im Notfall auch richtig handeln”, erklärt Feuerwehrchef David von der Lieth. “Durch die schon seit vielen Jahren in Düsseldorf stattfindenden Probeläufe möchten wir erreichen, dass die Menschen sich in der Landeshauptstadt immer wieder an die Bevölkerungswarnung erinnern.”
Verhaltenshinweise bei Sirenenwarnung
- Ruhe bewahren
- Gebäude oder Wohnung aufsuchen
- Türen und Fenster schließen
- Radio einschalten: WDR 2 auf UKW 99,2 MHz über Antenne und 96,65 MHz über Kabel oder Lokalsender Antenne Düsseldorf auf UKW 104,2 MHz (Antenne) und 94,45 MHz (Kabel)
- Informationen und Durchsagen beachten
- Nachbarn informieren
- Nur im Notfall die Notrufnummern 110 oder 112 wählen
Hinweise erbeten
Die Düsseldorfer Feuerwehr wird während des Probealarms über Facebook und Twitter informieren. Hier können auch Rückmeldungen zu den Sirenen sowie Fragen rund um das Thema Warnung gestellt werden. Sofern kein Warnton oder dieser schlecht zu hören ist, bittet die Feuerwehr um Information. Für die Hinweise und Rückfragen ist am Donnerstag von 10:45 bis 12 Uhr das Gefahrentelefon unter der Rufnummer 0211-3889889 besetzt. Die Feuerwehr bittet darum, die Notrufnummer 112 nur für das Anzeigen von tatsächlichen Notfällen und nicht für Nachfragen zum Sirenenprobealarm zu nutzen.
Eine aktualisierte Informationsbroschüre zu den Sirenensignalen sowie weitere Informationen zum Thema gibt es hier.