Düsseldorf Derendorf: Sonntägliche Aufräumaktion auf dem Frankenplatz
Die Aktiven vom „Reinen Rheinpark“ sorgen seit 2018 jeden Sonntag im Rheinpark und an der Rheinuferböschung um Rheinkilometer 746 für Sauberkeit, denn viele Bürger*innen nutzen die Fläche gerne in der Freizeit, lassen aber besonders am Wochenende ihren Müll liegen. Da die ehrenamtlichen Helfer*innen auch immer ein Auge auf ihre Nachbarschaft haben, wurde am zweiten Advent (4.12.) der Frankenplatz und die umliegenden Straßen von Müll und Unrat befreit. Gemeinsam mit Anwohner*innen und auch Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke ging es ans Werk und nach zwei Stunden waren rund 100 Kilo Müll in Säcken verstaut.
Es war bereits die dritte Aktion am Frankenplatz und wie der „Erfolg“ zeigt auch wieder eine nötige. Die Sauberkeitsoffensive der Stadt reicht offenbar nicht über das Stadtzentrum hinaus, so dass Ehrenamtler die Arbeit erledigen, für die in den Augen der Bürger*innen eigentlich die Stadt zuständig ist. Aber die Verantwortung hin und her zu schieben ist nicht die Sache von Bernadette Niehaus, der Initiatorin vom Reinen Rheinpark. Schon oft hat sie versucht mit der Stadt ins Gespräch zu kommen und hat Vorschläge gemacht – passiert ist bisher nichts.
Da ist sie wesentlich erfolgreichen bei den Helfer*innen in ihrem Netzwerk, die sich zu regelmäßigen Sammelrunden verabreden. Und auch die Resonanz bei den Anwohner*innen des Frankenplatzes ist da. Vier sammelten mit und anderen nahmen immerhin den Einsatz wohlwollend verbal zur Kenntnis.
Den Fund des Tages machte Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke: eine Moulinette. Ansonsten fanden sich noch zwei Einkaufswagen, ein Klorollen-Halter für das Badezimmer und viel kleiner Unrat – insgesamt elf Säcke voll Müll mit rund 100 Kilo Gewicht. Darunter Kippen, Masken, Verpackung, volle Getränke-Flaschen, viele Scherben sowie Tempotaschentücher. In einem Kleidercontainer hatte offenbar jemand nach brauchbarer Kleidung gesucht, dann aber alle rundherum liegenlassen. Auf den Altglascontainern gibt es große Hinweise, dass Getränke-Deckel abgenommen werden sollen und mit in den Container geworfen werden können. Stattdessen legen viele sie oben auf die Container. Die Abholung des Mülls wird vom Umweltamt organisiert.
Niehaus und ihr Team stellen fest, dass das Müllaufkommen immer größer wird. Da helfe nur Anpacken, betont sie, hat aber auch einige Wünsche:
- weniger Verpackungs-Müll
- mehr und größere Mülleimer in der ganzen Stadt
- wiederverwendbare Behälter
- mehr Aufklärung
- und endlich ein Bußgeld für Müllsünder*innen.
Vielfach liege es nicht an der Infrastruktur, sondern schlicht am Unwillen oder an der Bequemlichkeit der Menschen, ihren Müll fachgerecht zu entsorgen. Das Ordnungsamt hätte die Möglichkeit Bußgelder zu verhängen, wird aber leider nicht aktiv.
Wer sich über die Aktionen des Reinen Rheinparks informieren möchte, findet diese hier. https://www.instagram.com/reiner_rheinpark/?hl=de