Düsseldorf Carlstadt: Kein Heimatdörfchen an der Mariensäule
Martin Wilms und seine Agentur Häzzblut haben in Düsseldorf schon an verschiedenen Orten Pop-Up-Locations aufgebaut und damit Besucher*innen begeistert. In diesem Advent hatte er einen kleinen Weihnachtsmarkt rund um die Mariensäule auf dem Maxplatz geplant, aufgebaut und eigentlich hätte bereits am 24. November Eröffnung sein sollen. Doch bis jetzt bleiben dort die Lichter aus, denn unerwartet für Wilms wurde ihm keine Genehmigung erteilt. Nach Informationen der Stadt muss das Dörfchen jetzt wieder abgebaut werden.
Hintergrund der Absage sind offenbar organisatorische Fehler. Die Planungen der Weihnachtsmärkte für die Düsseldorfer Innenstadt werden von Düsseldorf Tourismus bereits im Mai vorbereitet. Dabei werden die Standorte festgelegt und auch die Bezirksvertretungen informiert und um Kenntnisnahme gebeten. Zu diesem Zeitpunkt war vom Heimatdörfchen auf dem Maxplatz noch nichts bekannt. Erst Ende Oktober soll Wilms die Sondernutzungserlaubnis für den Bereich rund um die Mariensäule beantragt haben. Offenbar waren diese Buden beim Ordnungsamt nicht als Weihnachtsmarkt eingestuft worden, sondern als Verkaufsstände – für die keine Rücksprache mit der Bezirksvertretung erforderlich ist.
Vertreter*innen der BV 1 waren mittlerweile von Anwohner*innen angesprochen worden, denn sie hatten von Wilms eine Einladung zur Eröffnung erhalten. Darauf legt der Veranstalter bei all seinen bisherigen Locations viel Wert, um Unmut bei der Nachbarschaft vorzubeugen. Die letzte Sitzung der BV war bereits am 18. November und daher versuchten sich die Mitglieder nun in ihren Fraktionen zu informieren, was denn genau geplant sei und waren verwundert über den Charakter des Heimatdörfchens mit Musik, Essen und Trinken. Eine in der Vergangenheit von einer Kita gewünschte Nutzung der Fläche war von der Stadt abgelehnt worden, da der Platz als schützenswert eingestuft wurde. Die Kommunalpolitiker*innen waren irritiert und erhielten außerdem mehrfach die Rückmeldung von Anwohner*innen, die sich deutlich gegen die Veranstaltung aussprachen. Eine Rücksprache mit dem Ordnungsamt als zuständige Behörde ergab dann, dass es keine Genehmigung für das Heimatdörfchen geben wird.
Das erfuhr Wilms nach seiner Aussage allerdings erst am 23. November, einen Tag vor der Eröffnung. Seitdem versucht er in vielen Gesprächen mit Stadt, Bürgermeister, Oberbürgermeister etc. die Absage noch abzuwenden. Aber es bleibt dabei: Er muss sein Heimatdörfchen wieder abbauen. Auch die Hoffnung auf nächstes Jahr wurde bereits zerschlagen. Die Stadt wird diesen Standort nicht für eine Nutzung als Veranstaltungsfläche genehmigen. Wilms erklärt, er bleibe nun auf Kosten von 30.000 Euro sitzen und hofft, sich wenigsten finanziell mit der Stadt einigen zu können.