Düsseldorf Flingern: Am Lindenplatz kann man sich etwas von der Seele reden
In Düsseldorf gibt es gut 389.000 Haushalte, in der Hälfte davon lebt nur eine Person. Im Stadtbezirk 2 (Flingern-Nord, Flingern-Süd, Düsseltal) gibt es 37.829 Haushalte, 22.236 davon sind Single-Haushalte. So steht es auf der Website der Landeshauptstadt Düsseldorf in der Einwohnerstatistik. Das sind nicht nur nüchterne Zahlen, sondern wird durch Erfahrung gestützt. „Ich komme aus Flingern, das ist mein Viertel. Ich bekomme immer wieder mit, das es sehr viele alleinstehende, ja einsame Menschen gibt“, meint Hella Henckel-Bruckhaus. Dagegen tut sie etwas. Sie hat sich vor einem Jahr dem Projekt „Zuhören. Draußen“ angeschlossen. Henckel-Bruckhaus wird demnächst auf dem Lindenplatz in Flingern auf der „Zuhör Bank“ sitzen und jedem, der etwas erzählen mochte zuhören.
„Das Bedürfnis nach Gesprächen ist da. Die Bank nimmt die Hürde und wir geben uns als Zuhörer durch das gelbe Herz zu erkennen. Wenn die erste Hürde geschafft ist, erzählen die Menschen ganz viel“, so Henckel-Bruckhaus. „Es geht darum, dass wir für Nachbarn da sind und etwas gegen die Anonymisierung in der Großstadt tun. Wir sind parteipolitisch neutral, haben nichts mit Religion zu tun, wollen niemanden von irgendwas überzeugen. Wir hören zu.“
Die Ehrenamtlichen von „Zuhören. Draußen“ nehmen sich Zeit für Begegnungen, sind offen für die großen und kleinen Geschichten, die erzählt werden. Als ehrenamtliche, von Expert*innen geschulte Zuhörer*innen sind sie nicht kommerziell oder konfessionell motiviert. Sondern beseelt von dem Gedanken zuzuhören. Draußen gegen Einsamkeit und gesellschaftliche Spaltung vorzugehen. „Spätestens seit der Corona-Pandemie haben wir unheimlich viele Dissonanzen, Spaltungen und Ausgrenzungen in unserer Gesellschaft. Die Einsamkeit hat sich verstärkt, auch weil viele nur noch in ihrer eigenen Blase unterwegs sind“, meint „Zuhören. Draußen“-Initiatorin Christine von Fragstein. „Pauschalierungen und Vorverurteilungen tragen dazu bei, dass sich unsere Gesellschaft spaltet und sich gegenseitig ausgrenzt.“
Zuhören, andere ausreden lassen, ihre Geschichten und auch Meinungen einfach mal stehen lassen, den Menschen die Chance geben, sich etwas von der Seele zu reden, Verständnis für andere zeigen, das will „Zuhören. Draußen“ ohne Hemmschwelle erreichen. Deshalb gibt es zwei „Zuhör Bänke“, eine auf dem Lindenplatz, die andere am Rathausufer. „Das Bedürfnis nach Gesprächen ist da. Die Bank nimmt die Hürde und wir geben uns als Zuhörer durch das gelbe Herz zu erkennen. Wenn die erste Hürde geschafft ist, erzählen die Menschen ganz viel“, so Henckel-Bruckhaus. „Es geht darum, dass wir für Nachbarn da sind und etwas gegen die Anonymisierung in der Großstadt tun. Wir sind parteipolitisch neutral, haben nichts mit Religion zu tun, wollen niemanden von irgendwas überzeugen. Wir hören zu.“
Besonders in der Adventszeit, die Besinnung, Geselligkeit und feierliche Vorfreude auf das Weihnachtsfest bedeute, fühlen sich einsame Menschen meist noch isolierter von ihrer Umwelt. Die „Zuhör.Bänke“ der Bürgerinitiative „Zuhören. Draußen“ sollen Abhilfe schaffen. „Sie sind ein Angebot für alle Bürger*innen jeglicher Schicht und Generation sich zu treffen und ins Plaudern zu kommen“, erläutert von Fragstein. „Zudem setzen sie ein Zeichen gegen Einsamkeit und bilden zwischenmenschliche Brücken für mehr Verständnis und Miteinander.“
Wer das Angebot aisprobieren möchte, findet die ehrenamtlichen Zuhörer*innen am Dienstag, 6.12. von 15 bis 17 Uhr; Freitag, 9.12 von 12 bis 14 Uhr; Donnerstag, 15.12. von 10 bis 12 Uhr und Montag, 19.12. von 15 bis 17 Uhr an der „Zuhör Bank“ auf dem Lindenplatz.
Weitere Informationen über das Projekt finden sie hier.