Düsseldorf: Projekt „MehrtWert21“ für Nachhaltigkeit in Schulmensen
Die Verbraucherzentrale NRW setzt sich für Nachhaltigkeit in den Schulmensen ein und stellte am Montag (21.11.) beispielhaft in der Gesamtschule Stettiner Straße in Düsseldorf Garath vor, wie dies gelingen kann. Mit weniger Lebensmittelabfällen und einem klimafreundlichen Speiseplan soll das Schulessen nachhaltiger werden. Dies gelang bereits an der Gesamtschule Stettiner Straße. Durch das Projekt MehrWert21 der Verbraucherzentrale wurden dort Lebensmittelabfälle um 18 Prozent reduziert und die Menüplanung hin zu mehr vegetarischen Angeboten umgestellt. Offenbar kommt das bei den Schüler*innen gut an, denn 80 Prozent gaben dem Essen kürzlich bei einer Abstimmung gute Noten.
Die Jugendberufshilfe sorgt als Caterer an vier Tagen die Woche für die Mittagsverpflegung, die täglich drei verschiedene Menüs anbietet. Die klimafreundliche Optimierung des Speiseplans setzt beim reduzierten Fleischangebot an. Statt achtmal in zwei Wochen steht es nur fünfmal auf dem Plan und wird durch pfiffige und vollwertige pflanzliche Mahlzeiten sowie einen rein vegetarischen Tag pro Woche ersetzt. Das sorgt für eine CO2-Einsparung von 3,2 Tonnen pro Jahr.
Bei der Vermeidung von Speiseabfällen ist der Hauptfaktor die Anpassung der Portionsgrößen auf die Mengen, die die Jugendlichen auch tatsächlich essen können und wollen. Zwei durch das Projektteam MehrWert21 angeleitete und unter Beteiligung der Schüler*innen durchgeführte Abfallmessung, ergab eine Verringerung der Gesamtabfallmenge um 18 Prozent und eine weitere jährliche Reduktion der CO2-Emissionen um 2,8 Tonnen. Insgesamt können damit durch die Änderungen am Speiseplan und weniger Abfälle bis zu 6 Tonnen Kohlendioxid im Jahr eingespart werden.
„Viele Mahlzeiten nehmen wir inzwischen nicht mehr zu Hause ein“, so NRW-Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen. „Umso wichtiger ist es, dass es in der Außer-Haus- und Gemeinschaftsverpflegung ein abwechslungsreiches Angebot an leckeren und gesunden Speisen gibt, die auch nachhaltig produziert werden. Dazu gehört der effiziente Umgang mit Lebensmitteln in der Zubereitung, damit weniger verschwendet wird. Das Projekt ‚MehrtWert21‘ setzt an der richtigen Stelle an: Schüler*innen wird näher gebracht, welchen besonderen Wert Lebensmittel haben. Denn wer sich gesund und nachhaltig ernährt, lebt besser und hilft auch beim Klimaschutz.“
Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW betont: „Mit unserem Projekt MehrWert21 gehen wir genau dahin, wo junge Menschen in ihrem Alltag einen wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln erlernen können, nämlich in Schulen und Kitas. Dabei nehmen wir alle Akteur*innen mit ins Boot, wie die breite Kooperation hier in Düsseldorf zeigt. Neue Wege zu gehen, bringt auch Herausforderungen mit sich. Aber Bildungseinrichtungen sollten Vorbildfunktion einnehmen, indem sie Klima- und Ressourcenschutz aktiv leben. Die Verpflegung darf dazu nicht im Widerspruch stehen.“ In NRW gibt es rund 4000 Schulen mit Ganztagsbetrieb. „Hier liegt ein großes Klimaschutzpotenzial, wie unsere Ergebnisse zeigen“, so Schuldzinski.
Die Jugendberufshilfe, die in Düsseldorf insgesamt 16 Kitas und 11 Schulen mit Essen versorgt, will den eingeschlagenen Kurs an allen ihren Einrichtungen weiterführen. Mit den MehrWert-Projekten unterstützt die Verbraucherzentrale NRW seit Oktober 2018 Schulen und Kitas sowie Jugendherbergen und Kinderdörfer dabei, eine abfallarme und klimafreundliche Verpflegung umzusetzen. Insgesamt wurden 62 Kindertagesstätten und 30 Schulen durch Maßnahmen wie Speiseplanchecks und Abfallmessungen begleitet. Mehr als 600 Einrichtungen wurden durch Präsenz- und Online-Workshops erreicht. Gefördert wird das Projekt durch das Land NRW und die EU.
Weitere Informationen gibt zum Projekt gibt es hier.