In Düsseldorf demonstrierten Schüler für bessere Bildung
"Wir sind hier. Wir sind laut. Weil man uns die Bildung klaut" schallte es am Samstagmittag (6.5.) in der Düsseldorfer Innenstadt, als etwa 350 Teilnehmer ihren Protestzug für eine bessere Bildung starteten. Die Landesschüler*innenvertretung von Nordrhein Westfalen (LSV NRW) hatte gemeinsam mit Elternverbänden und den Landes Asten zu der Demonstration aufgerufen. Da es um schlechte Ausstattung der Schulen, Unterrichtsausfall und viele andere Defitzite geht, hatten die Veranstalter auf deutlich mehr Resonanz gehofft.
Antje Schuh kämpft in der Elternschaft Düsseldorfer Schulen unter anderem für eine bessere personelle Ausstattung der Schulen
"Wir sind mehr wert"
Die, die am Samstagmittag gekommen waren, zeigten ihre klare Einstellung dazu, dass die Landesregierung und die Kommunen vieles am Bildungssystem ändern müssen, damit Kinder und Jugendliche an den Schulen eine gute Bildung erhalten. Auf den Plakaten „Bruchrechnung in der Bruchbude“, „Nehmt mehr Geld in die Hand, wir sind mehr wert“ und „Inklusion schaffen wir! … nicht ohne Kohle!“ wurde der Unmut deutlich. Trotz Wahlkampf zeigten sich bei der Demonstration nur wenige politische Vertreter (Rainer Matheisen (FDP), Özlem Alev Demirel (Linke) und Patrick Schiffer (Piraten), obwohl viele Parteien die gute Bildung als eines ihrer wichtigsten Wahlkampfthemen formuliert haben.
Obwohl in der Stadt Düsseldorf durch viele Schulbaumaßnahmen deutliche Veränderungen zu sehen sind, besteht auch in der Landeshauptstadt ein großes Personalproblem. Für die Lehrer ist das Land zuständig, Hausmeister und Sekretärinnen sind städtische Angestellte. Unterrichtsausfall ist an der Tagesordnung, Sekretärinnen und Hausmeister sollen eingespart werden und Lehrerstellen werden – wenn überhaupt – nicht zeitnah besetzt.
Gemeinsam für die beste Bildung demonstrierten u.a. Schüler und Schülerinnen und Vertreter Landes-ASten, der Landeselternschaft der Gymnasien, der LSV, der Elternschaft Düsseldorfer Schulen und der Bezirksschülervertretung Düsseldorf
"An der Bildung wird immer noch gespart"
Die Demonstranten bemängeln die Unterfinanzierung des Bildungssystems. Finanzmittel scheinen nicht das Problem zu sein, denn offensichtlich wird viel Geld in den Rüstungshaushalt gesteckt, dass nach Meinung der Schüler*innen besser im Bildungsetat angelegt wäre.
Die Realität an vielen Schulen anders sei erschreckend, betonen die Schüler*innen. Daher haben sie klare Forderungen formuliert:
> Flächendeckende und nachhaltig höhere Investitionen in Schulen
> Beseitigung des Lehrermangels
> Großangelegte Sanierungen und die Beseitigung baulicher Mängel auf Schulhöfen, in Turnhallen, Aulen und Schulgebäuden
> Unbefristete Finanzierung der Schulsozialarbeit und dem tatsächlichen Bedarf angemessene Stellen
> Kostenloses, gesundes Essen für alle; entsprechende Räumlichkeiten in der Schule und eine angemessene Zeit im Stundenplan
> Kostenfreies NRW-weites Schüler*innenticket für den öffentlichen Nahverkehr
> Modernisierung der im Unterricht verwendeten technischen Mittel
> Räumliche, architektonische Anpassung der Schule auf den ganztägigen Schultag für eine Schule, die nicht nur Lern-, sondern auch Lebensort ist
Ob nach dem 14. Mai Gespräche mit den Schüler*innen gesucht werden, bleibt abzuwarten.