Düsseldorf: Mehr als 5000 Kurden demonstrieren gegen Giftgasangriffe der Türkei
Setzt die Türkei Giftgas im Krieg gegen die Kurden im Norden des Irak und in Syriens ein? Mehr als 5000 Kurden aus Düsseldorf, Deutschland und Europa sind davon überzeugt. Sie demonstrierten am Samstagnachmittag (12.11.) in Düsseldorf und forderten von Deutschland und der Nato, die Zusammenarbeit mit der Türkei sofort zu beenden.
Zwei Demozüge, ein gemeinsames Ziel
Im Demonstrationszug eins, ab dem DGB-Haus, wurden drei Pappmaché-Affen mitgetragen. Nicht sehen, nichts hören – also auch nichts wissen – so lautet der Vorwurf der Kurden gegen die westlichen Regierungen. Zudem wurde ein Banner mit 17 Porträts und Namen quer durch Düsseldorf getragen. Es soll die Bilder und Namen von 17 kurdischen Guerilla-Kämpfenden zeigen, die zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten durch türkische Giftgasangriffe um Leben gekommen sein sollen.
Erdogan als Schuldiger benannt
Auf Plakaten und in Sprechchören wurde der türkische Präsident Recip Tayyip Erdogan als derjenige ausgemacht, der die Giftgasangriffe – vor allen gegen Guerilla-Kämpfende der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK angeordnet haben soll. In einem Pressespiegel, der von Mitgliedern des Kurdischen Volkshauses in Aachen verteilt wurde, ist dieser Vorwurf an den Westen zu lesen: Dadurch dass die demokratisch gewählten Regierungen zu den Giftgasangriffen schwiegen, würde Erdogan nur noch mehr ermutigt diese eigentlich völkerrechtlich verbotenen Waffen einzusetzen.
Parkhaus und Rheinufertunnel geschlossen
In Düsseldorf startete etwa die Hälfte der demonstrierenden Kunden am DGB. Die übrigen wurden mit Bussen bis auf die Rheinwiesen gefahren und formierten sich auf der Oberkasseler Rheinseite zu einem zweiten Demozug. Das Ziel beider Gruppen war der Rheinpark, wo eine Bühne aufgebaut war und es eine Abschlusskundgebung mit zahlreichen Rednern gab. Die Demonstrationszüge wurden von einem großen Polizeiaufgebot begleitet. Die Demo legte in der Innenstadt den Verkehr lahm. Zeitweise war der Rheinufertunnel gesperrt. Selbst die Ausfahrt aus dem anliegenden Parkhaus war nicht möglich, was zu Schimpftiraden betroffener Autofahrer führte.