Düsseldorf Düsseltal: Die Rethelstraße soll ihren Charme wiederbekommen
Eigentlich könnte die Rethelstraße eine schöne, charmante und gemütliche Einkaufsstraße im Herzen von Düsseltal sein. Denn auf der durchaus breiten Straße reihen sich Cafés, Boutiquen, Metzger, Juweliere, Bäcker, Drogerie- und Supermärkte, Blumenläden und weitere Händler auf gut 300 Metern Länge aneinander.
Die Gemütlichkeit ist aber zuletzt komplett verloren gegangen, meint nicht nur Anwohnerin Elita Wiegand. „Früher bin ich gerne auf die Rethelstraße gegangen, nicht nur zum Einkaufen, sondern auch um Kaffee zu trinken. Aber die Straße hat den Charme einer schönen Einkaufsstraße schon lange verloren“, meint Wiegand. „Ich wohne schon lange im Viertel und beobachte, wie es auf der Rethelstraße zusehends chaotischer wird. Grund sind verschiedene Faktoren, die sich summieren.“
Da sie eine Frau der Tat ist, jammerte sie nicht nur, sondern wurde aktiv. Sie versammelte Gleichgesinnte, organisierte die „Interessengemeinschaft Rethelstraße“, stellte eine openPetition ins Internet. Am Samstag (29.10.) suchte sie weitere Unterstützer*innen für die Umgestaltung der Rethelstraße – mit dabei Roboter JAIme. „Der Roboter ist ein Gag und besonders für Kinder interessant“, erklärt Wiegand. „Aber auf ihm die Unterschrift zur Unterstützung unserer Forderung zu leisten, machten die wenigsten. Die meisten nehmen noch einen Stift und signierten per Hand auf unser Unterschriftenliste.“ So kamen bereits mehr als 150 zusammen. Online haben 260 Düsseldorfer*innen unterschrieben, angepeilt sind 3600.
Diese Kritik-Punkte listet die Interessengemeinschaft auf:
- Besonders zum Wochenendeinkauf am Samstag wird wild in der zweiten Reihe geparkt
- Falschparker*innen blockieren oft die Straßenbahnlinien in der Straße
- Da es sich um eine Durchfahrtsstraße handelt und schnell gefahren wird, sind Radfahrer*innen gefährdet
- Es mangelt an Fahrradständern, weshalb diese überall abgestellt werden, besonders auf den Bürgersteigen
- In einigen Cafés ist man im Außenbereich von Autos umzingelt
- Es gibt nur einen Fußgängerüberweg mit Ampel
- Die Außengastronomie ist durch Autos gestört.
Wiegand und ihre Mitstreiter*innen fordern: „Wir wollen in der Einkaufsstraße die Falschparker in der zweiten Reihe stoppen, die ja immer wieder auch die Straßenbahn behindern, wünschen uns mehr Fahrradständer, einen Fahrradweg, mehr Bäume, Beete und Bänke, mehr Platz für die Außengastronomie und Tempo 30“.
Doch nicht alle, die auf der Rethelstraße einkaufen unterstützen die Umgestaltung der Straße. „Für mich ist das blinder Aktionismus. Der Bürgersteig ist doch sowieso schon so schmal. Wenn man da jetzt noch ein Stück für einen Fahrradweg wegnimmt, wo sollen dann die Fußgänger hin, die Gastronomen ihre Außenterrassen und die Händler ihre Angebote aufstellen?“, meinte eine Passantin. „Sorgen sie lieber mal dafür, dass die Radfahrer nicht mehr über den Bürgersteig rasen.“
Der Interessengemeinschaft steht noch viel Arbeit ins Haus, um Öffentlichkeit und Politik zu überzeugen.