Düsseldorf: Mit der Zeitumstellung werden die Einbrecher wieder aktiver
Mit der Aktion “Riegel vor! Sicher ist sicherer” gibt die Polizei auch in diesem Jahr Tipps, wie man es Einbrecher möglichst schwer machen kann. Seit der Corona-Zeit, die rückläufige Einbruchszahlen brachte, weil mehr Menschen zu Hause waren und Beschränkungen das Reisen von Tätern behinderten, steigen die Zahlen jetzt wieder an. Waren es im Jahr 2023 1384 Einbrüche, liegt die Zahl im Vergleichszeitraum Januar bis Ende September jetzt bereits zehn Prozent höher. Häufig blieb es bei Einbruchsversuchen, da die Objekte gut gesichert waren oder die Täter gestört wurden. In Düsseldorf werden die meisten Fälle in den Stadtteilen Bilk, Oberbilk, Pempelfort, Düsseltal, Friedrichstadt und Stadtmitte verzeichnet.
Nach der Zeitumstellung an diesem Wochenende wird es deutlich früher dunkel und für Einbrecher ist es damit leichter, unbemerkt in Wohnungen oder Häuser einzudringen. Besonders Einfamilienhäuser werden in der Dämmerung gerne über die Rückseiten in Augenschein genommen. Dunkle Häuser und Wohnung signalisieren potentiellen Tätern, dass niemand zu Hause ist und sie so leichtes Spiel haben.
Technische Sicherungen können dafür sorgen, dass die Einbrecher in der Regel schnell aufgeben. Melanie Damen arbeitet bei der Präventionsstelle der Polizei. Sie zeigt eindrucksvoll, wie schnell mit einfachen Hilfsmitteln Türen geöffnet werden können, die nicht abgeschlossen sind. Und auch bei Fenstern haben Einbrecher leichtes Spiel, wenn sie einfache Rollzapfen aufhebeln. In der Beratungsstelle der Polizei an der Luisenstraße werden die Unterschiede bei Fenstern und Türen veranschaulicht. Die Beratung dort ist kostenlos und auch Hausbesuche können vereinbart werden.
Aber auch wer keine Nachrüstungen bei Fenstern und Türen durchführen will oder kann, weil beispielsweise in einer Mietwohnung der Eigentümer zuständig ist, kann sich vor Einbrechern schützen. Licht in der Wohnung, eine laufender Fernsehr oder Radio – das ist ein einfaches Mittel, um Anwesenheit in der Wohnung vorzutäuschen. Dies gilt besonders in der Dämmerung und Abends.
Doch Einbrecher sind auch tagsüber unterwegs und da machen auf Kipp stehende Fenster und unverschlossene Türen alle Sicherungsmaßnahmen unwirksam. Regina Hampe, Leiterin des Einbruchskommissariats KK14, teilt die Einbrecher in drei Gruppen ein. Die örtlich Ansässigen, die häufig im Rahmen der Beschaffungskriminalität Chancen suchen, an schnelles Geld zu kommen. Dann die ganzjährig tätigen Berufseinbrecher. Eine große Gruppe stellen die professionellen Banden, die gut organisiert vorgehen. Hier ist der Anteil der Frauen gestiegen, die mittlerweile mehr als die Hälfte dieser Tätergruppe ausmachen. Waren sie früher schon von weitem an schlechter Kleidung zu erkennen, sind es mittlerweile Duos oder Trios, die durch ihre modische Kleidung nicht weiter auffallen. Ziel der Banden sind oft Mehrfamilienhäuser, in denen man systematisch von oben nach unten an den Wohnungstüren klingelt und wenn niemand öffnet, versucht einzubrechen.
Die Polizei rät bei Beobachtungen von verdächtigen Personen oder Fahrzeugen die Polizei anzurufen. Dadurch entstehen für den Anrufer keine Kosten, es erhöht aber die Chance Täter auf frischer Tat zu ertappen.
Tipps der Polizei zur Prävention
- Wer die Wohnung verlässt, sollte alle Türen abschließen und keine Fenster auf Kipp lassen.
- Licht und evtl. ein eingeschalteter Fernseher oder Radio vermitteln den Eindruck von Anwesenheit
- Auch im Außenbereich ist eine dauerhafte Beleuchtung dem Bewegungsmelder vorzuziehen
- Beim Verlassen der Wohnung sollten Wertgegenstände nicht offen liegen bleiben. Besser verstecken, aber nicht im Schlafzimmer (Wäscheschrank) oder Wohnzimmer. Dort sehen Einbrecher zuerst nach. Auch in der Küche suchen sie gerne nach der Haushaltskasse.
- Sind Extra-Schlösser an Fenstern oder Terrassentüren angebracht, keine Schlüssel stecken lassen.
- Bei verdächtigen Beobachtungen im Umfeld – Personen, die sich ungewöhnlich benehmen, Fahrzeuge, die lange im Wohngebiet kreisen oder Geräusche – bitte die Polizei unter 110 verständigen. Dabei muss es sich nicht unbedingt um männliche Täter handeln, auch Kinder und Frauen werden von Einbruchsbanden losgeschickt.
- Lassen Sie sich neutral und kostenlos in den Beratungsstellen zum Einbruchschutz beraten
Wer Rat sucht, um seine Wohnung oder sein Haus zu sichern, kann diesen bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in der Luisenstraße 2 bekommen. Termine können per Telefon unter 0211 870 6868 oder per Mail an kriminalpolizei-beratungsstelle.duesseldorf@polizei.nrw.de gemacht werden. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr und an jedem ersten Samstag im Monat von 10 bis 15 Uhr.