Schlimmer geht’s nicht: Die DEG aus Düsseldorf verliert in der letzten Minute gegen Köln 3:4 (0:0; 2:1; 1:2; 0:1)
Bitter verloren. Die DEG aus Düsseldorf schenkt einen Punkt an Köln – weil sie eine 3:1 Führung nicht über die letzten 60 Sekunden bringen. Und das beim 236. rheinischen Derby im ausverkauften PSD Bank Dome. Am Ende der überflüssigsten Overtime dieser Saison steht es 3:4 (0:0; 2:1; 1:2; 0:1). Merdre.
Torloser Auftakt
Überzeugend gegen den Deutschen Meister Eisbären Berlin gewonnen: Logisch, dass die die DEG vor 13.102 Zuschauern nichts an der Mannschaftsaufstellung änderte. Doch das Omen kam nach nur 38 Sekunden: Der Kölner David McIntyre eroberte die Scheibe, war mit ihr auf und davon, brachte sie aber nicht an Henrik Haukeland vorbei. Im weiteren Verlauf des ersten Drittels blieb die Partie zäh. Die Gäste aus der verbotenen Stadt starteten mit fünf starken Minuten. Danach waren die Hausherren leicht spielbestimmend. Brendan O’Donnell gab von Rechtsaußen einen satten Schuss in Richtung Mirko Pantkowski ab (9.). Es war eine der wenigen gefährlichen Offensivaktionen. Ihr zweites Überzahlspiel gestaltete die DEG etwas druckvoller, aber auch nicht erfolgreich. Als Köln wieder komplett war, hatte Philip Gogulla allein vor Pantkowski die große Chance zur Führung, scheiterte aber ganz knapp (15.). Auf der anderen Seite entschärfte Haukeland in höchster Not einen von Alex Oblinger abgeschlossenen 2:1-Konter (16.). Kurzum: Im ersten Drittel fielen keine Tore.
Fischbuch und McCrea drehen die Partie
Das änderte sich im zweiten Drittel. Nachdem DEG-Kapitän Alex Barta Louis-Marc Aubry unglücklich mit dem Schläger im Gesicht getroffen hatte, musste er für vier Minuten auf die Strafbank. Die DEG hielt in Unterzahl stand, doch dann passierte es: Kölns Maxi Kammerer schoss aus dem Slot, Jon Matsumoto hielt seinen Schläger rein und der Puck trudelte ins Tor (25.). 1:0 für Köln in Düsseldorf. Damit nicht genug. Ein Scheibenverlust von Düsseldorf im eigenen Drittel wäre beinahe böse bestraft worden, doch Matsumoto traf nicht ins leere Tor, aber – aus Frust – das Gesicht eines Düsseldorfers (26.). In der deshalb fälligen Überzahl jagte Daniel Fischbuch den Puck in die Maschen (27.) Damit nicht genug: Mit einem Schlenzer von der blauen Linie zirkelte Alec McCrea den Puck halbhoch in die lange linke Ecke ins Tor (34.). Spiel gedreht! 2:1 für Düsseldorf.
Eine alles entscheidende Minute
Im Drittel der Entscheidung warf Köln alles rein. Aber die DEG hielt dagegen. Es wurde nochmal hitzig, als Julian Chrobot nach einem unerlaubten Weitschuss aggressiv nachsetzte. Der über 60 Minuten gewohnt giftige Ex-DEG-Stürmer Carter Proft war in dem folgenden Handgemenge mittendrin. In den folgenden zwei Minuten mit vier gegen vier verschafften sich die Schützlinge von Roger Hansson etwas Luft. O’Donnell versuchte sich sehenswert im Fallen (52.). So tickte die Uhr immer weiter herunter, bis Kölns Trainer Uwe Krupp eine Auszeit nahm und Pantkowski 86 Sekunden vor dem Ende gegen einen Feldspieler eintauschte. Ein fataler Aufbaufehler schien das Kölner Schicksal zu besiegeln, Stephen Harper fing die Scheibe ab und spielte sie ohne Mühe ins leere Tor. 3:1 für Düsseldorf. Man konnte Krupp fast schon ein wenig belächeln, dass er Pantkowski nochmal vom Eis holte. Aber warum nicht? Im Eishockey ist alles möglich. Und das passierte wirklich. 25 Sekunden vor dem Ende war McIntyre aus dem Gewühl vor Haukeland erfolgreich. Das Bully zur Wiedereröffnung des Spiels gingen die Haie gleich zu sechst an. Und sie brachten die Scheibe wieder ins Drittel. Die Rot-Gelben gingen zwar mutig dazwischen, bekamen den Puck aber nicht aus der Gefahrenzone. Und dann war Nicholas Baptiste zur Stelle und traf zum Ausgleich. Drei Sekunden vor dem Ende. Drei Sekunden!
Dieses Momentum nutzte Köln in der Overtime. Jason Bast drang viel zu ungestört in Richtung Tor vor und erzielte den Siegtreffer (62.).
Am Sonntag (30.10.) geht es in Straubing weiter, das Spiel beginnt um 19 Uhr.