OVA in Düsseldorf: Keine Tunnel, keine Seilbahn, aber grüne Welle für Busse und Bahnen
Im Ordnungs- und Verkehrsausschuss (OVA) der Stadt Düsseldorf standen am Mittwoch (26.10.) viele Themen auf der Tagesordnung. Für die Gerresheimer Bürger gehörte die Entscheidung über die Verwaltungsvorlage zum Ausbau des Gerresheimer Bahnhofs zu den interessantesten Punkten. Die Interessengemeinschaft „Gerresheim-Süd verbinden“ hatte vor Beginn der Sitzung über 1700 Unterschriften an den Ausschussvorsitzenden Norbert Czerwinski übergeben und sich für den Tunnel als Stadtteilverbindung und Lösung für den Radverkehr ausgesprochen. Um auf die Angströhre am Bahnhof hinzuweisen erhielten alle Ausschussmitglieder kleine Lichterketten. Geholfen hat es letztlich nichts, denn eine Lösung in immer noch nicht in Sicht.
Mobilitätsdezernent Jochen Kral stellte zwar in Aussicht, für den Radverkehr zeitnah eine Lösung präsentieren zu können, aber diese müsse noch ausgearbeitet werden und bestehe in der Führung der Radfahrenden über die bestehende Rampenstraße. Wie der Bahnhof für Fußgänger barrierefrei werden könne und eine akzeptable Stadtteilverbindung nach Gerresheim Süd-Süd hergestellt werden kann, müsse im Gespräch mit der Bahn und dem VRR geklärt werden.
Auf Antrag der Grünen wurde die Abstimmung über die Verwaltungsvorlage auf den Zeitpunkt verschoben, wenn wirklich entscheidungsreife Vorschläge vorhanden sind.
Anbindung Bergische-Kaserne
Nicht viel besser ist die Aussicht, die Verkehrsprobleme entlang der Bergischen Landstraße zu verbessern beziehungsweise Lösungen vorzustellen, wenn das Gelände der Bergischen Baugebiet wird und entsprechend noch mehr Menschen fahren. In einer Machbarkeitsstudie wurde festgestellt, dass ein Tunnel, eine Straßenbahn oder eine Seilbahn keine praktikablen Ansätze sind.
Studien haben ergeben, dass die Lösungen Seilbahn und Stadtbahnverlängerung nicht wirtschaftlich sind. Es könne außerdem nicht gesagt werden, ob sie wirklich attraktiv wären, mehr Menschen zur Nutzung des ÖPNV zu bewegen. Durch die schwierige Topographie am Gallberg würde der Bau eines Tunnels je nach Länge und Bauweise Kosten in Höhe von 320 bis 420 Millionen Euro bedeuten und wäre zusätzlich mit erheblichen Umwelt-Eingriffen verbunden.
Stattdessen soll nun der optimierte Einsatz von Bussen zur Entlastung des Pendelverkehrs auf der Bergischen Landstraße beitragen. Der OVA hat die Stadtverwaltung beauftragt dafür ein Konzept zu erstellen. Dieses soll eine Vorrangschaltung für die Busse am Knotenpunktes Knittkuhler Straße/Bergische Landstraße vorsehen, um eine grüne Welle für den ÖPNV zu ermöglichen. Außerdem soll an der Bergischen Kaserne ein P+R-Parkplatz entstehen.
Grüne Welle für Busse und Bahnen
Das gemeinsame Projekt von Stadt und Rheinbahn zur Beschleunigung des ÖPNV hat Fahrt aufgenommen. Bis jetzt konnten 320 Ampelanlagen mit einer Vorrangschaltung für Busse und Bahnen umgerüstet werden. Weitere 230 sollen bis Ende 2024 folgen. Seit 2019 arbeiten elf Beschäftigte des Amtes für Verkehrsmanagement und der Rheinbahn in einem Projektteam “ÖPNV-Beschleunigung” an der Umrüstung der Ampelanlagen. 620 Ampelanlagen gibt es insgesamt in Düsseldorf, davon sind 550 für den ÖPNV relevant.
Die Kosten für die Umrüstung werden zu Teilen vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) übernommen.