Düsseldorf: Heinrich Heine Kreis ehrt Klitschko-Brüder für ihre Zivilcourage
In Abwesenheit wurden Vitali und Wladimir Klitschko am Dienstag (25.10.) im feierlichen Rahmen mit den Preis für Zivilcourage des Heinrich Heine Kreises geehrt. Die Kriegsereignisse in der Ukraine verhinderten ihre Reise nach Düsseldorf. In Vertretung übernahm die ukrainische Generalkonsulin Iryna Shum den Preis im Maritim-Hotel.
Der Vereinsvorsitzende des Heinrich Heine Kreises, Dr. Andreas Turnsek, führte in seiner Eröffnungsrede aus, dass die Verleihung der Auszeichnung für Zivilcourage an die Klitschko-Brüder ganz im Sinne Heinrich Heines sei. „Auch Heine war ein Verfechter des Friedens und ein Streiter für die Freiheit!“. Vitali und Wladimir Klitschko kämpften Seite an Seite mit der ukrainischen Bevölkerung für die Aufrechterhaltung des täglichen Lebens, ungeachtet der Gefährdung des eigenen Lebens. Der Preis werde an die Brüder stellvertretend für die gesamte ukrainische Bevölkerung verliehen.
Oberbürgermeister Dr. Keller würdigte die Klitschko-Brüder als „Schwergewichte in Sachen Zivilcourage“. Sie hätten nach ihrer sportlichen Karriere in ihrer Heimat eine wichtige Aufgabe in der Politik und für die Menschen in der Urkaine übernommen. „Sie geben sich nicht geschlagen und bieten dem Aggressor wie so viele Menschen tapfer die Stirn!“ betonte Dr. Keller.
Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann stellte in ihrer Laudatio die Frage, wie mutig jeder Einzelne in Deutschland sein würde, wenn plötzlich ein Krieg ausbreche. Nur wenige seien zum Helden geboren, wie Vitali und Wladimir Klitschko, die durch ihr Handeln für eine freie und tolerante Gesellschaft eintreten. „Sie setzen sich seit zwei Jahrzehnten für eine freie, rechtsstaatliche Gesellschaft ein, und sie geben der Ukraine und ihren Menschen, die seit dem 24. Februar 2022 um ihre Freiheit, ihr Leben, die staatliche Unabhängigkeit und ihre Unantastbarkeit kämpfen, ein Gesicht und eine Stimme“, sagte Strack-Zimmermann und betonte: „Am Ende aber kämpfen sie auch für uns, für ein freies Europa, die Werte der freien westlichen Welt.“
Nachdem sich Vitali Klitschko bereits vorab schriftlich beim Heinrich Heine Kreis für die Auszeichnung bedankt hatte, wurde von seinem Bruder Wladimir ein Video-Botschaft übertragen. Darin dankte er für die mit dem Preis verbundene Unterstützung des ukrainischen Volkes. Das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro ist in Abstimmung mit den Preisträgern für humanitäre Hilfe in der Ukraine bestimmt.
Musikalisch wurde die Feierstunde von den ukrainischen Künstlern Oleksandr Ahafonov (Geige) und Hanna Vizavitina (Klavier) begleitet.
Auszeichnungen des Heinrich Heine Kreis
Seit 2006 zeichnet der Heinrich Heine Kreis, beziehungsweise sein Vorgängerverein der Freundeskreis Heinrich Heine, Persönlichkeiten, die durch ihr Handeln und Wirken für eine freie, offene und tolerante Gesellschaft eintreten, mit dem Preis für Zivilcourage aus. Der Preis besteht aus einer von Jörg Immendorff gestalteten Bronzeskulptur, die zwei Hände darstellt, die ein Medaillon mit dem Porträt von Heinrich Heine umfassen.
Zu den bisherigen Preisträgern gehören: Prof. Dr. h.c. mult. Walter Kempowski, Dr. h.c. Ralph Giordano, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Küng, Iris Berben, Dr. Antonia Rados, Wolfgang Bosbach, Peter Maffay und Jacques Tilly.