Borussia Düsseldorf: Dang Qiu und Kay Stumper sind Tischtennis-Mannschaftsvizeweltmeister
Für den ganz großen Coup hat es nicht gereicht. Bei der Tischtennis-Mannschaftsweltmeisterschaft in China unterlag Deutschland am Sonntag (9.10.) im Finale den übermächtigen Gastgebern. Und doch ist die Vize-Weltmeisterschaft ein überraschender Erfolg, da Herren-Bundestrainer und Ex-Borusse Jörg Roßkopf auf sein langjähriges Stammtrio Timo Boll (Borussia), Dimitrij Ovtcharov (TTC Neu-Ulm) und Parick Franziska (1. FC Saarbrücken TT) verzichten musste. „Dieses Silber glänzt wie Gold“, urteilte Roßkopf dann auch.
Für die Ausfälle sprangen mit Dang Qiu (Weltrangliste 9) und Kay Stumper (Wrl. 103) zwei junger Borussen in die Bresche. Qiu ist mit seinen 25 Jahren 16 Jahre jünger als Boll, Stumper mit 19 sogar 22 Jahre. Es waren noch Benedikt Duda (Wrl. 36), der Ex Borusse Ricardo Walther (Wrl. 74) und Fanbo Meng (Wrl. 87) für das Nationalteam nominiert. Dennoch entpuppte sich Stumper als Jüngster im deutschen Team und in der Weltrangliste eigentlich der am weitesten hinten platzierte, als Rettungsanker. Der Borusse hatte sich in China zum Nationalmannschaftsstammspieler gemausert. Im Viertelfinalspiel gegen Frankreich kam Stumper beim 0:2 Zwischenstand an den Tisch, gewann und ermöglichte somit der deutschen Mannschaft noch den 3:2 Erfolg und damit den Einzug ins Halbfinale gegen Südkorea.
Dang Qiu bestritt im Heimatland seiner Eltern die erste Team-WM überhaupt und war als amtierender Europameister als deutscher Führungsspieler auserkoren. Für Kay Stumper war es gar die allererste WM-Teilnahme in seiner noch jungen Karriere. Beiden Spielern von Borussia Düsseldorf war dieser Umstand nicht anzumerken, vielmehr beeindruckten Qiu und Stumper und führten Deutschland gemeinsam mit Duda zum Sensations-Silber.
„Wir waren die großen Außenseiter gegen den Giganten China. Wir haben gekämpft und alles versucht. Am Ende müssen wir China zum grandiosen Sieg gratulieren. Sie haben die gesamte WM dominiert und verdient gewonnen. Wir freuen uns aber sehr über die Silbermedaille“, so Dang Qiu. „Es war eine mega Teamleistung“, sagt Kay Stumper. „Spieler, Trainer und Physios haben einen super Job gemacht. Wir haben uns alle gegenseitig unterstützt und dadurch dieses überragende Ergebnis möglich gemacht.“
Borussia-Mannschaftskollege Timo Boll übermittelte direkt nach dem Finale seine Glückwünsche an das Team: „Es hat leider wieder nicht ganz gereicht, aber die Chinesen war einfach super stark. Dennoch wir können sehr stolz auf die Jungs sein. Das war eine großartige WM!“ Dem schloss sich auch Manager Andreas Preuß an: „Die Mannschaft hat gezeigt, dass wir hinter Timo, Dima und Patrick starke Spieler haben, auf die wir uns in den kommenden Jahren freuen können. Wir sind überglücklich und gratulieren dem deutschen Team zu dieser herausragenden Weltmeisterschaft und freuen und natürlich besonders für Dang und Kay.“
Mit Anton Kälberg (Wrl. 20) war ein dritter Borusse in China im Einsatz. Er kam mit der schwedischen Auswahl auf Platz fünf.
Deutschland – China 0:3
Benedikt Duda – Fan Zhendong 0:3 (8:11, 8:11, 9:11)
Dang Qiu – Ma Long 1:3 (9:11, 6:11, 11:9, 1:11)
Kay Stumper – Wang Chuqin 0:3 (7:11, 8:11, 4:11)