Düsseldorf: Höhenretter machen den Dome zum Kletterparkour
Die 18. Deutschen Meisterschaften der Höhenretter wurden am Samstag (1.10.) im Düsseldorfer PSD Bank Dome ausgetragen. Rund 200 Teilnehmer*innen aus 13 Teams stellten sich den Aufgaben, die die Düsseldorfer Kollegen für sie installiert hatten. Die Düsseldorfer Höhenretter holten bereits sieben Mal den Titel und feierten fünf Vizemeisterschaften. Amtierender Meister ist München. Allerdings konnten die Düsseldorfer nicht in das Geschehen eingreifen, da sie als Ausrichter nicht zu den Teilnehmerteams gehören. Zwar ist die Höhenretter zu großen Teilen noch eine männliche Domäne, zu den Teams aus Braunschweig und Hannover gehörten aber auch Höhenretterinnen.
Teams aus ganz Deutschland am Start
Die Höhenretter aus Köln, Hannover, Erfurt, Magdeburg, Essen, Braunschweig, Leipzig, Chemnitz, Frankfurt, Oldenburg, Hamburg, Stuttgart und München waren bereits am Freitag angereist. Die Teamleiter bekamen eine kurze Einweisung in die verschiedenen Stationen, bevor sich alle gemeinsam im Schumacher trafen. Neben dem geselligen Beisammensein wurde an vielen Tischen bereits mit Papier und Stift die Strategie für den nächsten Tag besprochen. Organisiert hatten die Meisterschaften das Düsseldorfer Höhenretter-Trio Jörg Jansen, Volker Thyssen und Jörg Möhlendick.
Am Samstagmorgen ging es dann früh im Dome an der Theodorstraße los. Feuerwehrchef David von der Lieth begrüßte die Teilnehmenden und dann ging es an die fünf Stationen.
Herausfordernde Aufgaben
Dazu gehörte ein Parkour, der Laien ein wenig an einen Klettergarten erinnerte. Es waren Seile, die über der Ostkurve gespannt waren und einen Parkour in verschiedenen Segmenten bildeten. Diese mussten durch klettern und schwingen absolviert werden und das auf Zeit.
Von den VIP-Logen über der Hauptribüne musste ein Verletzter in der Korbtrage abgeseilt werden. Ein zeitintensives Unterfangen, denn die Seile mussten die Teams spannen und dabei auf Technik und Sicherheit achten. Der Transport des Verletzten – ein Düsseldorfer Höhenretter – musste möglichst schonend erfolgen, was mit in die Bewertung einging.
Das Verlegen von Schlauchleitungen auf dem Boden ist für Feuerwehrleute Tagesgeschäft. Für die Höhenretter galt es deshalb eine Leitung senkrecht von oben nach unten zu installieren. Das Sammelstück für das Wasser hing in elf Metern Höhe, daran mussten mehrere Schlauchstücke befestigt werden. Den Abschluss bildete ein Saugkorb, eine Armatur zur Wasserentnahme. Der Schlauch wurde in luftiger Höhe mit Wasserflaschen gefüllt. Anschließend wurde dieses Wasser unten am Schlauch in kleine Eimer gefüllt, die ein Teammitglied in eine Bottich kippte. Ziel war es 25 Liter in maximal 30 Minuten zu transportieren – damit die Gummienten im Bottich auch gut schwimmen konnten.
Auf Zeit ging es ein Seil hoch, an dem in 15 Metern Höhe eine Hupe angebracht war. Die Station hieß „Meet for Speed“ und am Samstagabend wurden hier noch Einzel-Wettkämpfe unter den schnellsten Höhenrettern ausgetragen.
Kräftezehrend war die Station, mit einer 100 Meter lange Seilstrecke, bei der es mehrfach steil hoch und wieder hinunter ging.
Um die Kommunikation der Teams auf die Probe zu stellen, gab es bei „Senden und Empfangen“ eine besondere Anforderung. Einem Teammitglied wurde in einem geschlossenen Raum ein Bild von einem Aufbau gezeigt. Per Funk musste er die Kameraden instruieren diesen nachzubauen.
Hamburg ist neuer Deutscher Meister
Da die Wertungen nach den einzelnen Disziplinen nicht veröffentlicht wurden, blieb es für alle Teams bis zum Samstagabend spannend. Denn wer der neue Deutsche Meister ist, wurde erst dann bekanntgegeben. Den ersten Platz errangen die Höhenretter aus Hamburg. Auf Platz zwei kamen die Frankfurter und Essen belegte den dritten Platz.