Düsseldorf: Mieterverein befürchtet Engpässe bei der Stadtverwaltung nach der Wohngeldreform
Zwar muss die Wohngeldreform noch vom Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden, aber es sieht so aus, als würden im nächsten Jahr deutlich mehr Mieter*innen Anspruch auf Wohngeld haben. Hans-Jochem Witzke, der Vorsitzende des Mieterverein Düsseldorf stellt die Frage: „Ist die Stadt Düsseldorf auch auf den zu erwartenden Ansturm vorbereitet?“
Nach der Wohngeldreform wird sich der Kreis der Anspruchsberechtigten verdreifachen, prognostiziert der Mieterverein. Bundesweit sollen es dann zwei Millionen Haushalte sein, die Wohngeld erhalten können. Einen Rechner, mit dem geprüft werden kann, ob man Anspruch auf Wohngeld hat, gibt es hier. Er ist allerdings noch auf dem alten Stand.
„Die Stadt Düsseldorf muss sich auf diesen erheblichen bürokratischen Mehraufwand einstellen und logistisch dafür sorgen, dass ein Antragsstau vermieden wird. Hierfür wird die Stadt Düsseldorf auch zusätzliche Mitarbeiter einstellen müssen“, stellt Witzke fest.
„Sollte es zu deutlichen Verzögerungen bei der Bearbeitung der Anträge kommen, droht den vielen von den Wohnkosten überlasteten Haushalten Ungemach“, erklärt Witzke. Aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise sei zu befürchten, dass für das Jahr 2022 drastische Nachzahlungen bei den Heiz- und Betriebskosten auf die Mieter*innen zukommen. Dies werde zu einer erheblichen Erhöhung der monatlichen Heiz- und Betriebskostenvorauszahlungen führen. Witzke warnt, denn Zahlungsrückstände können zu einer außerordentlich fristlosen oder einer ordentlichen Kündigung des Mietverhältnisses führen.
Wichtig sei es, dass die Wohngeldreform tatsächlich bei allen Anspruchsberechtigten ankommt. „Leider gibt es noch immer zu viele anspruchsberechtigte Personen, die sich schämen einen derartigen Antrag zu stellen oder die die bürokratischen Hürden scheuen. Auch hier ist die Stadt Düsseldorf gefordert“, sagt Witzke.
Der Mieterverein Düsseldorf e.V. vertritt die mietrechtlichen und die wohnungspolitischen Interessen von gut 33.000 Haushalten und gehört dem Deutschen Mieterbund (DMB) an. Er bietet seine Dienste auch in Neuss und Ratingen in eigenen Büros sowie in Erkrath und Grevenbroich in den Rathäusern an.