Düsseldorf USee: Viermal Schwimmen, viermal Laufen – fertig ist der SwimRun
„Der Zweckverband Unterbacher See bedankt sich bei den rund 135.000 Badegästen und freut sich auf die Strandbadsaison 2023“, so steht es auf der Website des Zweckverbandes. Da sind die 133 Aktiven beim 5. Düsseldorfer SwinRun aber noch nicht mit eingerechnet. Über 7950 Meter (7150 Meter Laufen, 700 Meter Schwimmen) in der Sprintdistanz und 14.650 Metern (12.700 Laufen, 1950 Schwimmen) in der Classic-Distanz wagten sich die Duahtlon-Sportler*innen ins 18 Grad kalte Wasser und auf die ebenfalls von Spaziergängern genutzten Waldwege.
Bei beiden Varianten musste man viermal ins Wasser und fünf Teilstrecken laufen, nur die Distanzen waren unterschiedlich. Irgendwie mutet das ganze an wie ein abgespeckter Triathlon für Leute, die kein Radfahren können.
Fürs Umziehen zwischen den einzelnen Disziplinen blieb keine Zeit. Also wurde in Neoprenanzügen gelaufen und mit Laufschuhen geschwommen. „Für mich war es das erste Mal, dass ich mit Schuhen an den Füßen geschwommen bin“, gestand Dirk Jarosch. „Das war ein ungewohntes Gefühl.“ Und doch kam der in Düsseldorf lebende Berliner bestens mit der neuen Situation zurecht. Am Ende der Sprintdistanz bezwang der 44-Jährige im Schlussspurt Günter Rothmayer (Limburg). Dabei profitierte der Sieger von einem Strauchler des Zweitplatzierten ungefähr 30 Meter vor dem Zielstrich. „Mit dem Sieg habe ich nicht gerechnet“, machte Jarosch klar. „Ich habe mich mit Günter die ganze Strecke über beharkt. Es war schön, da war man nicht so alleine.“
Alleine waren auch Daniela, Kraig und Anja nicht. Die drei leben und arbeiten in Essen, sind aber nicht in der Ruhrgebietsgroßstadt aufgewachsen. „Kraig und ich sind ursprünglich aus Südafrika“, erzählt Daniela. „Ich mache gerade meinen Doktor in Philosophie in Essen.“ Anja hingegen hatte einen Heimvorteil im und rund um den U-See. „Ich bin gebürtige Düsseldorferin und kenne den Unterbacher See, da ich hier regelmäßig schwimmen war“, verriet die Wahl-Essenerin. „Früher war ich in verschiedenen Schwimmteams und versuche immer noch vor der Arbeit schwimmen zu gehen.“ Sie war die erste, die sich für die Sprintdistanz angemeldet hatte. Den ganz großen Ehrgeiz legte das „Essen-Trio“ nicht an den Tag, war es doch für sie eine SwimRun-Premiere. „Es hat extrem viel Spaß gemacht“, urteilte Kraig. „Ich hatte zwar ein paar Probleme mit der Orientierung, es war nicht immer alles so hundertprozentig ausgeschildert, aber das hat das Vergnügen nicht getrübt.“
Auch SwimRun-Race-Director Jörg Kleine Büning war zufrieden. „Mit den 133 Meldungen haben wir die Zahlen von 2019 wieder erreicht. Im letzten Jahr waren nur 80 SwimRunner am Start“, verriet Kleine Büning. Der SwimRun beendet die Freibadsaison am Unterbacher See.