Düsseldorf Altstadt: Polizeieinsatz an des Messers Schneide – Schwerpunkteinsatz in der Waffenverbotszone
Die Marktstraße/Ecke Bolkerstraße am Samstagabend (24.9.): „Ist irgendetwas Besonderes? Ihr kontrolliert nur junge Leute“, fragt der junge Mann, dessen Personalien gerade von einer Polizeibeamtin überprüft werden. Zuvor hatten ihn Beamte abgetastet. Denn der Schwerpunkteinsatz der Polizei Düsseldorf galt der Einhaltung der Waffenverbotszone in der Altstadt von Düsseldorf. Diese Bilanz teilte die Polizei am Sonntagnachmittag (25.9.) mit: 260 Personen wurden angehalten und kontrolliert. Beamt*Innen hätten sieben Messer und zwei Sonstige, gefährliche Gegenstände sichergestellt. Dabei handelte es sich um einen Schlagring und ein Pfefferspray.
Waffenverbot an Wochenenden von 18 bis 8 Uhr morgens
Für den Schwerpunkteinsatz hatte die Polizei am Wochenende eigens Kräfte der Bereitschaftspolizei hinzugezogen. Das mache man regelmäßig, sagt Polizeioberrat Jan Baumann, Vizechef der Inspektion Mitte. Schließlich gilt die Altstadt seit 2021 als Waffenverbotszone. Von Freitag auf Samstag sowie von Samstag auf Sonntag – jeweils von 18 Uhr bis 8 Uhr morgens – dürfen Besucher*Innen dort keine Messer, Schlagwerkzeuge oder Pfeffersprays bei sich tragen.
Dennoch wiederholte Messerattacken
Dennoch war es wiederholt zu gefährlichen Messerattacken in der Altstadt von Düsseldorf gekommen. Im Juli 2022 wurde ein 25-Jähriger von einem Jugendlichen lebensgefährlich verletzt. Anfang September mussten drei Männer mit Messerstichen im Krankenhaus versorgt werden. Das hatte der Polizei Kritik eingebracht.
Mehr als 5000 Personen seit Ende 2021 überprüft
Zu Unrecht – sagt die stellvertretende Behördenleiterin, Leitende Kriminalrätin Silke Wehmhörner: „Die Waffenverbotszone in der Düsseldorfer Altstadt wirkt. Sie ist ein wichtiger Baustein im Sicherheitskonzept und wird von der Polizei regelmäßig überprüft.“ Seit Einrichtung des durch gelbe Schilder gekennzeichneten, waffenfreien Bereichs Ende 2021 seien mehr als 5000 Personen überprüft und rund 150 Waffen polizeilich eingezogen worden.
Im Visier: junge Männer
Am Samstagabend (24.9.) sind zahlreiche Polizei-Gruppen, gemeinsam mit Mitarbeitenden des Ordnungsamtes Düsseldorf in den Altstadtgassen unterwegs. Sie picken überwiegend junge Männer heraus. Zupackend wird abgetastet, Personalien via Funk überprüft. Meist stehen die Kumpels daneben und feixen. Solange Journalisten dabei waren, blieb die Stimmung zwischen Ordnungshütern und Altstadtgängern eher gelöst.
Nach Mitternacht kann die Stimmung kippen
„Nach Mitternacht kann die Stimmung aber schnell mal umschlagen“, weiß einer Beamten. Dann haben viele den Alkohol- und Drogenpegel über die Agro-Schwelle getrieben. Wer schon vorher verbal mit anderen aneinandergeraten ist, hat genug Streithormone im Blut. Deshalb sind die Polizisten immer in Gruppen unterwegs. Bei den Kontrollen stehen Beamte im Hintergrund bereit, um notfalls eingreifen zu können.
Videoüberwachung als Unterstützung
Das brauchen sie an diesem Abend in der Altstadt nicht. Ohnehin ist es nicht so voll wie an den Wochenenden zuvor, zeigen die Videokameras, die ihre Aufnahmen in die Altstadtwache übertragen. Sie hängen an Hotsports wie dem Rheinufer, der Freitreppe, dem Bolker Stern und auf dem Burgplatz und liefern gestochen scharfe Bilder der Einsatzlage.