Düsseldorf: Feuerwehr mit neuer Schutzkleidung
Waren die Feuerwehrleute früher in typischen dunkelblauen Schutzanzügen im Einsatz, hat sich dies in den vergangenen Monaten gewandelt. Berufs- und Freiwillige-Feuerwehr tragen nun beige Schutzkleidung. Aber es ist nicht die Farbe, die den Unterschied der neuen Kleidung ausmacht. Das ganze Konzept der Schutzkleidung wurden überprüft und neu ausgearbeitet.
Neues Konzept
Die Hygieneanforderungen an Schutzkleidung hat sich gewandelt. Gehörte früher der „rauchige“ Geruch in der Kleidung der Einsatzkräfte zum Beruf, weiß man heute, dass dieser oft mit giftiger Verunreinigung einherging. Die neue Kleidung sollte deshalb nicht nur im Einsatz schützen, sie sollte auch ergonomisch sein und gut zu reinigen sein. Die Düsseldorfer Feuerwehr schrieb den Bedarf für die rund 1400 Einsatzkräfte europäisch aus und formulierte neben den Standards, die die Europäische Norm EN 469 vorschreibt, einige eigene Anforderungen. So gibt es zwei Varianten an Schutzkleidung. Eine Überbekleidung für die schwere Brandbekämpfung, die Schutz vor den extremen Temperaturen bietet, wie sie bei Brandeinsätzen in Innenräumen entstehen. Der Oberstoff ist extrem reißfest ist und minimiert die Gefahr von Verletzungen und Beschädigungen. Für Tätigkeiten in der technischen Hilfeleistung gibt es eine leichtere Überbekleidung. Sie wird bei Verkehrsunfällen oder kleineren Außenbränden getragen. Durch das leichtere Material reduziert sie die Wärmebelastung im Einsatz. Beide Kombinationen sind mit fluoreszierendem und retroreflektierendem Material kombiniert, um eine gute Sichtbarkeit der Feuerwehrleute zu gewährleisten.
Alle Einsatzkräfte mit neuer Schutzkleidung
Mittlerweile sind alle rund 1400 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit der neuen Schutzkleidung ausgestattet. Für ein Investitionsvolumen von fünf Millionen Euro werden rund 2.500 neue Überbekleidungen für Brandschutz und Technische Hilfeleistungen angeschaft. Dazu kommen 3.500 Hosen und 2.000 Jacken für den Rettungsdienst. Die Kombination Hose und jacke der schweren Überbekleidung liegt bei rund 900 Euro, die leichtere Ausführung bei 500 Euro. Die Kleidung des Rettungsdienst liegt bei knapp 300 Euro.
Jeder Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau hat jeweils eine leichte und eine schwere Überbekleidung und Schuhe. Die Anzüge sind maßgeschneidert, um optimale Passform und Tragekomfort zu erreichen. Der Hersteller hat alle Mitarbeitenden der Feuerwehr vermessen.
Kontermination sofort erkennen
Das Hygienekonzept sieht vor, nach Einsätzen – noch bevor die Fahrzeuge wieder bestiegen werden – die Kleidung auf Verunreinigung zu überprüfen und bei Bedarf zu wechseln. In der neuen Generation von Löschfahrzeugen gibt es extra Stauraum für Reservebekleidung. Ein Reinigungsdienstleister fährt nach einem definierten Schema die Wachen ab, um getragene Dienstbekleidung abzuholen und diese nach kurzer Zeit gereinigt wieder zurück zu bringen. Im Reinigungsprozess wird die Art der Reinigung an den Verschmutzungsgrad angepasst und die Bekleidung auf eventuelle Beschädigungen überprüft. Alle Kleidungsstücke sind mit einem RFID-Chip versehen, der die Zuordnung zum Mitarbeitenden ermöglicht und gleichzeitig die Anzahl der Waschungen dokumentiert. Denn nach 50 Reinigungsvorgängen wird aussortiert, da dann die Schutzleistung nicht mehr ausreichend ist.
Auch im Rettungsdienst wird eine neue Bekleidung getragen, die neben den Schutzeigenschaften durch einen speziellen Stretch-Stoff einen hohen Tragekomfort und viele Möglichkeiten zur Wärmeregulierung bietet. Die Rettungsdienstbekleidung wird auf den Wachen der Berufsfeuerwehr als Pool-Bekleidung vorgehalten, wodurch während einer Schicht immer die Möglichkeit für einen Kleidungswechsel besteht.
Feuerwehrchef David von der Lieth: „Ich freue mich für unsere Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehr, einen weiteren großen Schritt im Rahmen der Modernisierung abschließen zu können. Die neue Bekleidung ist ein wichtiger Baustein, um die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen im Rahmen ihres täglichen, professionellen Handelns bestmöglich zu schützen.”