Düsseldorf feiert 150 Jahre Rheinischer Schützenbund – eine Jubiläumsbahn fährt durch die Stadt
Im Rheinischen Schützenbund (RSB) sind rund 76.000 Schützen und Schützinnen in 915 Vereinen aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz organisiert. 1872 wurde der Verein in Düsseldorf gegründet und feiert in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag. Obwohl der formale Sitz in Köln liegt, findet die große Jubiläumsfeier vom 23. bis 25. September in Düsseldorf statt. Am Donnerstag (15.9.) wurde auf dem Betriebshof eine RSB-Jubiläumsbahn auf die Schiene geschickt, die die Düsseldorfer auf den runden Geburtstag aufmerksam machen soll. Sie soll auch eine Werbung für die Schützen sein, deren Aktivitäten weit über das Feiern ihrer Schützenfeste hinausgehen.
Jubiläumsfest vom 23. bis 25. September
Beim St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf Bilk laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Es gilt nicht das eigenen Schützenfest zu organisieren – das wurde bereits Ende Juni gefeiert. Die Bilker haben die Aufgabe übernommen, das Jubiläumsfest zum 150. Geburtstag des Rheinischen Schützenbundes zu gestalten. Vom 23. bis 25. September ist ein großes Festzelt auf dem Platz an der Ubierstraße aufgebaut. Nach einem Empfang beim Oberbürgermeister startet am Samstagmorgen (24.9.) auf dem Hochstand der Bilker Schützen das Landes-Jugend-Königschießen. Es folgt am Mittag für Jedermann ein Bürgerschießen und parallel ein Kaiserschießen auf dem Armbrusthochstand, mit den Landes-Jugend-König*innen der vergangenen Jahrzehnte. Nach Ehrungen des Sports, des Ehrenamtes und verdienter Mitglieder steigt am Abend die Jubiläumsgala mit der Proklamation der Majestäten und Show-Programm.
Zum feierlichen Festakt versammeln sich Schützen und Gäste am Sonntag (25.9.) ab 11 Uhr. Als Festredner ist Ministerpräsident Hendrik Wüst angefragt. Um 14 Uhr endet die Feier mit dem großen Zapfenstreich und anschließender Unterhaltungsmusik auf dem Festplatz.
Weitere Informationen zum RSB und Fest finden sie hier.
Wichtiges Brauchtum
Die Gemeinschaft der Schützen freut sich, das Jubiläum gemeinsam feiern zu können. Denn die Corona-Pandemie hat viele Vereine stark beeinträchtigt. Versammlungen und Veranstaltungen waren nicht oder nur eingeschränkt möglich. Wirtschaftliche Einbußen haben dazu geführt, dass zahlreiche Vereinsgaststätten schließen mussten. Und leider waren auch viele Schützen von Covid betroffen – einige sind daran verstorben. Nun scheint die Pandemie halbwegs im Griff, aber neue Sorgen mit steigenden Preisen und Energiekrise greifen um sich. Finanzielle Zwänge und Unwägbarkeiten bei Firmen, Vereinen und Verbänden betreffen auch die Schützen. Kann man sich den Mitgliedsbeitrag oder die neue Uniform noch leisten? Sind Veranstaltungen finanzierbar? Bleiben Sponsoren und Spender treu? Die Schützen würden sich von der Politik mehr Unterstützung wünschen, damit ihr Brauchtum überleben kann.
Denn Schützen sind nicht nur an dem Wochenende aktiv, an dem das Schützenfest gefeiert wird. Sie bilden Gemeinschaften, die auch in schweren Zeiten füreinander einstehen. Viele Aktionen zugunsten von Bedürftigen werden gestartet und selbstverständlich packen die Schützen auch mit an, wenn es darum geht den aus der Ukraine Geflüchteten zu helfen oder Hilfsaktionen für die Ukraine zu organisieren. Auch der Schießsport ist eine wichtige Säule der Schützenvereine.