Düsseldorf erwischt einen guten Start in die 25. Jazz-Rally
Kaum ist die Jazz-Rally, Jubiläumsausgabe Nummer 25, ein paar Stunden alt, schon ärgert man sich. Denn Julian und Roman Wasserfuhr haben mit Trompete und Flügelhorn und Piano – begleitet von Bass und Drums – einmal das Basement des Stilwerks durchpflügt – und gingen nun ungehört dahin. So ein Mist! 65 Konzerte an drei Tagen an 23 Spielstätten plus Eröffnungsabend sind einfach zu viel, um wirklich einen Überblick behalten zu können.
Von Anfang an dabei: Jazz-Rallye Fan Roland Schulte-Trux hat alle Buttons an seiner Jacke und den aktuellen auf seiner Mütze
All American Standards, alle Arten von Rhythmen – die Altstadt singt und klingt. Am Freitagabend (2.6.) schraubte sich im großen Zelt auf dem Burgplatz einer beim Wort „Heard“, Herz, so tief in den Tonkeller, dass sämtliche Härchen auf Armen und im Nacken stramm standen. Gregory Porter kam bei gefühlten 55 Grad plus mit Wintermütze auf die Bühne, gerade so als müsse er in Brooklyn im Winter einmal um die Ecke, Zigaretten holen.
Stattdessen steht der Weltstar für einen Zehner extra unter der Düsseldorfer Zeltfolie. Es hat eine halbe Stunde länger gedauert als geplant, das Publikum zu sortieren; die ersten pfiffen schon. Doch dann hüllte der Soulman Porter die Bühne und die Zeltbretter mit seinem Gesang ein. Es war ein toller Auftakt zum Düsseldorfer Jazzmarathon. Trotz extra Eintritt und obwohl die Fotografen sich nach drei Liedern aus dem Graben vertreiben lassen mussten. So sind die Spielregeln in der Flughöhe Porter.
Das Charlotte Illinger Quartett spielte auf der Bühne vor dem Rathaus
Vor dem Zelt, übrigens, klag es genauso wie im Zelt – klar dass sich so ein Stimmgewaltiger nicht durch ein bisschen Folio aufhalten lässt. Also hinhocken mit einer Flasche Bier und zuhören. Die deutlich frischere Luft genießen – that‘s Jazz near the River Rhine.
Vor dem Uerige ging es am Freitagabend um Boogie-Woogie
Und innerhalb weniger Schritte gibt es Boogie-Woogie vor dem Uerige, Vocal Jazz vom Barbara Oxenfort Trio im Weinlokal Tante Anna, Akkordeontrio im Palais Wittgenstein und das Charlotte Illinger Quartett auf der Bühne vor dem Rathaus. Und das ist nur eine Auswahl.
Nicht verpassen – die report-D-Tipps zur jazzigen Rally
Report-D-Tipp für Samstag, 3. Juni: 20 Uhr, Landtag NRW: Możdżer, Danielsson, Fresco – der polnische Pianist Leszel Możdżer, der schwedische Kontrabassist und Cellist Lars Danielsson und der israelische Perkussionist Zohar Fresco – leicht, poetisch – Jazz voller Fantasie.
In den Rheinterrassen, 20 Uhr: Jazz-Saxophonist Ernie Watts mit dem Marcus Schinkel Trio
Hauptact im Zelt auf dem Burgplatz, 20 Uhr – mit Extrakarte: Heather Small („Moving on up“)
Report-D-Tipp für Sonntag, 4. Juni, 21 Uhr, Stone im Ratinger Hof: Superstrut – Funk aus NRW
Hauptact im Zelt auf dem Burgplatz, 20 Uhr – mit Extrakarte: Sister Sledge