Borussia Düsseldorf gewinnt zum dritten Mal in Serie 3:0
Normalerweise wird bei einem 19-Jährigen Sporttalent immer von „einem ungeschliffenen Diamanten“ gesprochen. Nur, wenn Kay Stumper ein noch ungeschliffener Edelstein ist, dann weiß man nicht, wo es endet, wenn er denn veredelt wurde. Der Neuzugang beim amtierenden Deutschen Meister ließ in der Tischtennis Bundesliga-Partie gegen den SV Werder Bremen TT dem amtierenden Doppel-Weltmeister und ehemaligen Einzel-Vizeweltmeister Mattias Falk (Weltrangliste 33) keine Chance. Trotz seines jungen Alters beeindruckte Stumper (Wrl. 92) mit einer erstaunlichen Coolness, Abgeklärtheit, Routine und Selbstbewusstsein. Der Borusse hatte in einigen im Tischtennis wichtigen Spielbereichen deutliche Vorteile gegenüber dem Weltklasseakteur. Im Spiel über dem Tisch war er stärker, die Aufschläge stellten Falck immer wieder vor große Probleme und in der Abwehr zeigte Stumper erstaunliche Reflexe und Reaktionen. So legte sich der Youngster den Routinier ein ums andere Mal für den punktbringenden Schlag zurecht. Falck blieb nur das Nachsehen. „Ich habe dreimal gegen Mattias gespielt. Das erste Mal 3:2, das zweite Mal 3:1 gewonnen und jetzt 3:0. Es scheint immer einfacher zu werden“, urteilte Stumper augenzwinkernd, „Ich hatte den Job, das Break zu schaffen. Das habe ich gut gemeistert.“
Stumper war als Nummer zwei der Borussia gegen Werder-Spitzenspieler Falck an den Tisch geschickt worden und trug sein Drittel zum 3:0 Sieg der Borussia bei. Zuvor hatte Anton Källberg (Wrl. 19) Marcello Aguirre (Wrl. 70) bezwungen und anschließend behielt Dang Qiu (Wrl. 9) bei Kirill Gerassimenko (Wrl. 26) die Oberhand. „Der deutliche Sieg war möglich, aber es hätte auch ganz anders ausgehen können“, meinte Borussia-Chefcoach Danny Heister. „Antons Siegwahrscheinlichkeit lag bei 70:30, die beiden anderen Partien waren 50:50-Spiele.“
Nicht am Tisch stand erneut Timo Boll (Wrl. 14). „Meine Oberschenkel waren gezerrt und ich fange erst in der kommenden Woche wieder mit dem Tischtennistraining an“, berichtete der 41-Jährige. „Deshalb brauche ich noch ein bis zwei Wochen Zeit.“ Doch der Rekord-Europameister brauchte seine Fähigkeiten im Umgang mit den Tischtennisschläger auch nicht anzubieten, seine Mannschaftskameraden machten das schon. An der Rollenverteilung im Team, die ihm in den vergangenen Jahren die meist entscheidenden Siege zuschob, möchte Boll aber dennoch nicht rütteln. „Ich bin noch super ehrgeizig. Ich möchte weiterhin in entscheidenden Spielen der entscheidende Spieler sein, das ist mein Anspruch“, so Boll.
Gegen Bremen konnte sein Anspruch noch warten. Auch ohne einen einzigen Boll-Schlag machten die Borussen den dritten 3:0 Sieg im dritten Ligaspiel klar. Damit bleiben die Düsseldorfer Tabellenführer.
Borussia Düsseldorf – SV Werder Bremen 3:0
Anton Källberg – Marcelo Aguirre 3:1 (11:8, 11:8, 10:12, 11:7)
Kay Stumper – Mattias Falck 3:0 (11:5, 11:6, 11:9)
Dang Qiu – Kirill Gerassimenko 3:2 (7:11, 10:12, 11:9, 14:12, 13:11)