Düsseldorf: Ohne das Ehrenamt geht nichts beim Verein KRASS
„Wenn wir die Welt positiv verändern möchten, müssen wir bei den Kindern anfangen,“ davon ist Claudia Seidensticker überzeugt und die Idee sich für Kinder zu engagieren entstand im Jahr 2009. Doch was sich daraus entwickelte lässt die Gründerin des Vereins KRASS auch heute noch staunen. Durch netzwerken, viele Unterstützer*innen und ganz viel Engagement von ihr und vielen, vielen Ehrenamtler*innen ist eine „krasse“ Bewegung entstanden. Mittlerweile gibt es in mehreren deutschen Städten, in Athen, Shanghai und ganz neu in Kurdistan (Irak) Ableger von KRASS. Sie alle haben ein Ziel: Kindern Musik und Kunst näher zu bringen.
Am vergangenen Wochenende waren diejenigen eingeladen, die den Verein KRASS maßgeblich tragen. Viele Ehrenamtler*innen und Förder*innen trafen sich zum Sommerfest im „La Dü am Deich“. Die Location war kein Zufall, denn auch Inhaber Hung Bui gehört der „krassen Bewegung“ an. Zu Gast waren die Aktiven aus verschiedenen deutschen Städten und auch der jüngste Neuzugang. Nechir Mohammed hat die Leitung des KRASS Standorts im Irak übernommen. Der Pädagoge lebt in Monheim am Rhein und will in Kurdistan die Entwicklung von Sprache und Kognition durch Bildungsprojekte fördern.
Dass auch das Stadtoberhaupt von Düsseldorf die Arbeit des Vereins kennt und schätzt, machte Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller bei seinem Grußwort deutlich, das er an die Gäste des Sommerfestes richtete. Zahlreiche Förderer unterstützen KRASS seit 2009 bei dem Ziel, kulturelle Bildung, in Form von bildender Kunst, Gesang oder Tanz, jedem Kind zugänglich zu machen. Besonders der weltweite Einsatz des Vereins hatte auch Dr. Jürgen Rembold überzeugt, Vorstand seiner Stiftung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements. „Meiner Stiftung geht es darum, Menschen zu bürgerschaftlichen Handeln zu ermutigen und innovative, neue Ideen und Initiativen mit Vorbildcharakter zu unterstützen“, betonte Rembold. Das passte bestens auf KRASS, die sich sehr über seine Zuwendung freuten. Denn der Verein erhält keinerlei institutionelle Förderung.
Der größte Schatz für den Verein ist die Arbeit der Freiwilligen. „Ohne bürgerschaftliches Engagement wäre unsere Arbeit undenkbar. Bei uns arbeiten Biologinnen, Köche und Grafikerinnen, allein, weil sie begeistert von der Sache sind“, so Seidensticker. „Rund 20.000 Kinder in Düsseldorf gelten als arm. Viele von ihnen haben erschwerten Zugang zu Bildung, zu sportlichen Aktivitäten und zu sinnvoller Freizeitgestaltung, die auch noch Spaß macht. Hier setzen wir an!“, erklärt die KRASS-Gründerin.
Die Arbeit des Vereins hat sich entwickelt und beschränkt sich nicht nur auf Kunst und Kultur. Das Spektrum orientiert sich an den Bedarfen der Kinder. So gibt es seit Corona auch Nachhilfe, warmes Essen, Gartenprojekte und sogar Ferienprogramme.
36.000 Kinder und Jugendliche haben bereits an den KRASS-Angeboten teilgenommen. Dabei wurden sie von rund 200 Ehrenamtler*innen begleitet. Aber Seidensticker ist es auch wichtig, dass die Künstler*innen, die in den Projekten mit den Kindern arbeiten, dafür ein Honorar erhalten.
Es gibt noch viele neue Ideen beim Team des KRASS und der Antrieb bei allen ist, eine bessere Welt für die Kinder zu schaffen.
Weitere Information zum Verein gibt es hier.