Düsseldorf Düsseltal: Das neue Haus der Jugend ist eröffnet
Der übergroße Schlüssel passt in kein Schloss, doch er schaffte es, am Freitagnachmittag (2.9.) die verschlossenen Gesichtszüge von Achim Radau-Krüger und Dominik Knöfler zu einem breiten Lächeln aufzuschließen. Die symbolische Schlüsselübergabe des neuen Hauses der Jugend an den Geschäftsführer des Jugendrings und den zukünftigen Leiter der Kindertagesstätte im Haus der Jugend eröffnet vielen Organisationen neue Möglichkeiten.
Bessere sogar als sie die im alten Haus der Jugend hatten. Radau-Krüger weiß genau, dass es einige Nutzer des neuen Hauses der Jugend bereits mit den Hufen scharren. Und auch der Jugendring- Geschäftsführer gehört zu denen, die sich über den Einzug in den Neubau an der Lacombletstraße freuen. „Bis sich der Rhythmus der alltäglichen Arbeit eingeschliffen hat, vergehen noch vier bis sechs Wochen. Wir sind gerade dabei, uns einzurichten“, so Radau-Krüger. „Das geht aber nicht problemlos. Wir haben auch unter den aktuellen Lieferschwierigkeiten zu leiden.“ So ist in der Veranstaltungshalle noch keine Technik eingebaut. Konzerte sind also noch nicht möglich. Aber das wird sich ändern.
Schnell sogar, wenn die weitere Entwicklung und Umsetzung so zügig erfolgt, wie Planung und Neubau bisher. Bereits eineinhalb Jahre nach der Grundsteinlegung und zweieinhalb Jahre nach dem Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss fand die feierliche Schlüsselübergabe statt. Trotz diverser Schwierigkeiten auf Grund der aktuellen Marktlage konnte das Projekt innerhalb des Kostenrahmens von 15,3 Millionen Euro und des Terminplans durch die städtische Tochtergesellschaft Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH (IPM) realisiert werden.
Zweieinhalb Jahre fehlte dem Jugendring und der Jungen Aktions Bühne (JAB) ihre zentrale Veranstaltungsstätte. Jetzt kehren sie an den seit 1958 angestammten Platz zurück. Der alte 1950er Jahre Bestandsbau des traditionsreichen Hauses der Jugend war marode und entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine moderne Jugendarbeit. Das Haus wurde im Sommer 2020 abgerissen.
Durch den Neubau wird das Aufgabenspektrum des Hauses der Jugend noch umfassender. „Das Spektrum der Nutzung wird noch größer, vielfältiger und bunter“, erläutert Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. „Junge Auszubildende, Kinder und weitere Fachkräfte gehören nun ebenso zum Haus der Jugend wie eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen und Appartements für Auszubildende, die mit diesem Angebot bei dem erfolgreichen Abschluss eines Ausbildungsberufs unterstützt werden sollen. Die räumlichen Gegebenheiten und deren Ausstattung ermöglichen nun nicht nur eine zeitgemäße und zukunftsweisende Kinder- und Jugendarbeit an diesem Standort, die Nutzerschaft des neuen ‘Haus der Jugend’ ist in ihrer Symbiose darüber hinaus einmalig.”
Das Gebäude selbst erfüllt moderne Baustandards. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde eine Photovoltaik-Anlage zur Eigenbedarfsdeckung errichtet. Im Erdgeschoss ist das Gebäude mit einer Holzfassade verkleidet. Dabei blieben Flächen frei, die Jugendliche im Zuge eines Projektes mit Graffiti gestalten werden. Die Lüftungsanlage ist zur Lärmvermeidung im Inneren des Hauses untergebracht. Das Haus der Jugend und die Außenanlagen sind barrierefrei konzipiert. Für ökologische Diversität sorgen Fledermaus- und Vogelnistkästen. So hat der Neubau neben den Menschen noch weitere Nutzer.