Düsseldorf Reisholz: Zum zehnten Geburtstag blickt der Hafenalarm voraus
DJ Tobi setzt die Stimmung: mit Elektrosound, der teils von echten Vinyl-Platten kommt. Ratsfrau Julia Marmulla von den Linken schaut vorbei. Und viele Mitstreiter der ersten kommen: Die Bürgerinitiative Hafenalarm feiert ihren zehnten Geburtstag. Die Transparente und Plakate machen deutlich: Es geht noch immer darum, ein Containerterminal zu verhindern und den vor sich hinschlummernden Hafen in Düsseldorf Reisholz nachhaltig zu entwickeln.
Mal Yachthafen, mal riesiges Umschlagzentrum
Die ist über zahlreiche Pläne für den Hafen Reisholz hinweg gegangen. Luxuswohnungen mit eigenes Mega-Yachthafen sollten vor langer Zeit hier hin. Ein Trimodales-Umschlagzentrum in ganz großem Stil war geplant, um Waren vom Schiff auf die Schiene und die Straße zu bringen und weiter zu transportieren – das ganze ohne Rücksicht auf die dadurch entstehenden Verkehrsbewegungen. Auch Vergangenheit.
„Containerterminal“ immer noch in Planung
Doch wie Birgit Götz vom Hafenalarm schreibt, lohnt es sich, auch nach zehn Jahren noch wachsam, skeptisch und laut zu sein: „Denn immer noch beharrt die Hafenentwicklungsgesellschaft darauf, hier einen ‚kleinen Containerterminal‘ mit zwei Containerbrücken bei ‚Ertüchtigung der Kaimauer‘ errichten zu wollen.“ Zudem habe die Immobilien-Entwicklungsgesellschaft Aurelis Real Estate in diesem Jahr 31 Hektar Gelände in direkter Nachbarschaft nördlich des Reisholzer Hafens gekauft. Anderswo schneidert die Firma mit Sitz in Eschborn bei Frankfurt/Main aus solchen Grundstücken die völlig flexible Gewerbeimmobilien. Ob Lager, ob Produktion, ob Büro – alles ist auf den Werbeprospekten möglich; die Gebäude können je nach Anforderungen der Mieter umgerüstet werden.
Kunstbesucher vor Hafenplänen
Deshalb ist wieder Hafen-Alarmstimmung. Die Linken-Ratsfrau Marmulla sagt, auch die Ratsleute hätten ein im Hintergrund stehenden Verkehrsgutachten zu den Verkehrsströmen rings um einen erschlossenen Hafen auch noch nicht gesehen. Darum bemühe man sich gerade. Bei der Geburtstagsfeier, die auch die Besucher der Off-Kunsträume nebenan im Rahmen der „Düsseldorfer Kunstpunkte“ informiert, geht es aus all diesen Gründen nur manchmal um den Blick zurück auf zehn Jahre. Sondern um das, was nun für dem Reisholzer Hafen geplant sein könnte.