Düsseldorf Knittkuhl: Verkehrsanbindung des Ostens weiterhin problematisch
Das große Kirmesfeuerwerk auf den Oberkasseler Rheinwiesen ist verraucht. Die Besucher strömen nach Hause. Und so steht auch eine Gruppe Knittkuhler irgendwann am Hauptbahnhof und will den Bus Richtung Gerresheim nehmen. Doch dieser ist proppenvoll und so bleiben nicht nur die Knittkuhler unverrichteter Dinge in der City stehen.
Das berichtete Monika Zander am Mittwoch (24.8.) beim Infoabend, der von der SPD im Stadtbezirk 7 zur Verkehrsanbindung des Gallbergs, Knittkuhls und Hubbelraths initiiert wurde. Die mangelnde Anbindung des ÖPNV an die „Höhenstadtteile“ ist bereits seit Jahren ein Ärgernis für die Menschen, die in den östlichen Stadtteilen wohnen. Lösungsansätze wie die Seilbahn, Express- oder Shuttlebusse wurden besprochen, aber realisiert wurde bisher nichts. „In den vergangenen Wochen wurde die Frage nach der Verkehrsanbindung des Düsseldorfer Ostens immer wieder in der Zeitung und in den politischen Gremien diskutiert. Dabei kam der Blick der Betroffenen, der Bürgerinnen und Bürger vor Ort, jedoch viel zu kurz“, erläuterte Jan Mathis Romich, Vorsitzender der SPD im Stadtbezirk 7. „Mit dem Informations- und Diskussionsabend wollen wir einen Rahmen schaffen, um diese Stimmen anzuhören.“
Effiziente, moderne Lösungen zur besseren Verkehrsanbindung der Höhenstadtteile im Düsseldorfer Osten seien nie über das politische Diskussionsstadium hinaus gekommen. „In einem Schnellschuss, hat die Stadtspitze das Ergebnis eines Gutachtens vorweggenommen und die Seilbahn und andere Lösungen verworfen“, ärgert sich Romich. „Öffentlich zugänglich ist das Gutachten jedoch noch nicht, auch wurde es weder in der Bezirksvertretung noch im Stadtrat diskutiert. Eine passende Alternativlösung wurde auch noch nicht vorgestellt.“
Entsprechend groß war der Unmut der Bürger*innen, die zum Infoabend gekommen waren. Man komme zwar mit der Rheinbahn zu normalen Zeiten entspannt bis nach Gerresheim, aber dann fange die Katastrophe an, schildert ein Betroffene. „Meine Tochter ist schon oft den Berg hoch gelaufen, weil die Verbindungen so schlecht sind“, erklärt sie. Und auch tagsüber, wenn der ÖPNV einigermaßen regelmäßig fährt, gibt es Verkehrsprobleme. „Wir haben die Situation, dass der Verkehr tagsüber regelmäßig zusammenbricht“, erklärte Thors Headecke. „Wir haben es nicht nur mit dem Verkehr aus und nach Knittkuhl, Ludenberg, Hubbelrath zu tun, sondern es kommt noch der Pendlerverkehr aus Ratingen, Wülfrath, Mettmann dazu.“
Die Lösungsvorschläge der Stadt erzeugen bei den Bürger*innen nur ein müdes Lächeln. So wie die Idee auf der Bergischen Landstraße eine gesonderte Busspur und einen Radweg einzurichten. Denn dafür sei die Hauptverkehrsader viel zu schmal. Sammeltaxen, Busse-on-demand und Ausbau des Radwegenetzes wären eine Maßnahme, die sich lohnen würde auszuprobieren. Im Zuge der gesteigerten Anzahl von Pedelecs und E-Bikes sei das Fahrrad eine echte Alternative. Dafür müsse allerdings der Weg durch den Wald deutlich besser ausgebaut und wenn möglich beleuchtet werden.
Ideen sind vorhanden, aber vor der Umsetzung gilt es viele Hürden zu überwinden. Ein Beispiel sind die Besitzverhältnisse von Grundstücken. So führt der Weg durch den Wald über einen ehemaligen Truppenübungsplatz und der gehört noch der Bundeswehr.