Düsseldorf: Perspektiven für Mütter mit Migrationshintergrund
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) und die Firma renatec setzen sich für die berufliche Qualifikation von Müttern mit Migrationshintergrund ein. In dem Projekt KoMM, Kompetenzzentrum für Mütter mit Migrationshintergrund, werden rund 120 Frauen über ein Jahr individuell und nachhaltig auf ihrem Weg in die Berufstätigkeit begleitet. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie durch den Europäischen Sozialfonds und das Jobcenter gefördert.
Seit zwei Jahren läuft das Projekt und wurde nun auch auf Mütter mit Fluchterfahrung ausgeweitet. Mütter, die mindestens 25 Jahre alt sind, Arbeitslosengeld II beziehen und die Deutsche Sprache mindestens auf dem Niveau „Selbstständige Sprachanwendung“ sprechen, können teilnehmen.
Nermin Gülay (28) möchte gern Zahnarzthelferin werden
„Das ist einfach super! Ich habe hier genau das Richtige für mich gefunden.“ Nermin Gülay ist eine der Teilnehmerinnen. Die 28-jährige Deutsch-Türkin möchte Zahnarzthelferin werden. „Meine Familie und mein Mann haben mich auf meinem Weg stets unterstützt“, betont sie. Neben der Qualifikation im Projekt freut sie sich über die zusätzlichen sozialen Kontakte mit den anderen Frauen.
Dank ihrer gut vernetzten Hilfsangebote und der Kooperation mit dem Jobcenter und der Arbeitsagentur können das Berufsbildungszentrum der AWO (BBZ) und renatec dabei ihre Unterstützung den individuellen Bedürfnissen der Teilnehmerinnen jederzeit anpassen.
Auch Jamila Benhakkoum (41) hat einen Traumberuf: Sozialarbeiterin
„Eine berufliche Vorqualifikation ist bei den Teilnehmerinnen nicht erforderlich“, erläutert Gabriele Schmitz, Abteilungsleiterin im BBZ. Das BBZ und renatec betreiben in Düsseldorf das Kompetenzzentrum für Mütter mit Migrationshintergrund „KoMM“ an zwei Standorten, BBZ, Erkrather Straße 343 und renatec an der Ellerkirchstraße 80. Dass Kinderbetreuung dabei inklusive ist, kommt besonders Alleinerziehenden wie Jamila Benhakkoum entgegen. „Ich möchte Sozialarbeiterin werden und mit meiner Berufstätigkeit ein Vorbild für meinen Sohn sein“, sagt die alleinerziehende Mutter aus Marokko. Die 41-jährige Erzieherin hat im Projekt in kürzester Zeit nicht nur ihre Deutschkenntnisse erheblich verbessert. „Durch die persönliche Beratung kann ich meine Möglichkeiten jetzt viel besser einschätzen und meine weitere Ausbildung realistisch planen.“
An drei Tagen in der Woche erhalten die Teilnehmerinnen ein Jahr lang eine individuelle Förderung. Dabei werden nicht nur ihre fachberuflichen Fähigkeiten herausgearbeitet und ihre Sprachkenntnisse vertieft. „Wir wollen auch die Gesundheit der Frauen und ihre Kreativität fördern“, betont Marlies Heeke. Und Gabriele Schmitz bestätigt: „Die Frauen sollen sich gegenseitig stärken.“ Auch die Begleitung zum Beispiel bei Bleiberechtsfragen und Bewerbungsverfahren gehört zum „KoMM-Angebot.
Weitere Informationen finden sie hier.
Fotos: AWO Düsseldorf