Demo in Düsseldorf: Eltern und Schülern reicht es mit Unterrichtsausfällen, Lehrermangel und zu vollen Klassen
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat sich zum Ziel gesetzt „kein Kind zurück zu lassen“. Das können die Eltern nicht recht glauben, denn „übervolle Klassen, Unterrichtsausfall und eine mangelhafte Ausstattung der Schulen mit Lehrerstellen“ sprechen eine andere Sprache. So zogen am Mittwoch (28.10.) einige Hundert Eltern und Schüler vor den Landtag, um ihren Unmut deutlich zu machen.
Die Elternschaft Düsseldorfer Schulen (EDS) organisiert den Widerstand der Eltern und Schüler. Zu oft hören sie aus den Schulen von den gleichen Problemen über fehlende Lehrer, Unterrichtsausfall und Klassengrößen von 30 und mehr Schülern. Inklusion kann nicht richtig umgesetzt werden, da auch dafür Personal fehlt.
Viele Schülern unterstützen den Elternprotest
Die Forderung nach gleichen Bildungschancen für alle Kinder geht quer durch alle Schulformen. Doch die Eltern und Schüler vermissen Maßnahmen des Ministeriums. Hannelore Kraft hatte im Wahlkampf viel versprochen, doch nach Meinung der Demonstranten nichts gehalten. Stattdessen wird über Statistiken diskutiert, demnach laut Schulministerium lediglich 1,7 Prozent des Unterrichtes ersatzlos ausgefalle. Wie solche Zahlen errechnet werden, wissen die Eltern und wollen sie nicht ernst nehmen. Dass die Gesellschaft in Bildung investieren muss, um die eigene Zukunft zu sichern, sehen die Menschen vor dem Landtag als nicht erfüllt.
(v.l.) Antje Schuh (EDS), Ulrich Czygan (Landeselterschaft der Gymnasien NRW) und Berit Zalbertus (EDS)
Unterstützung erhielten die Düsseldorfer von vielen Mitstreitern aus anderen Städten: Ulrich Meier (Stadtschulpflegschaft Bonn), Reinhold Goss (Stadtschulpflegschaft Köln), Ulrich Czygan (Landeselternschaft der Gymnasien NRW), Eltern aus Solingen, Krefeld, Neuss und Mettmann. Dennis Brune und viele Schüler von der Bezirksschülervertretung Düsseldorf zogen ebenfalls bei der Demonstration mit.