Düsseldorf: Kö-Lauf zog rund 2500 Läufer, aber nur wenige Zuschauer
Grüne Leibchen statt PS-Poser, Laufschuhgetrappel statt Reifenquietschen – und dann diese frische Luft auf der autofreien Königsallee: Man könnte sich dran gewöhnen. So aber war‘s der 31. Kö-Lauf, gesponsert von den Stadtwerken, der Düsseldorf diese Sonntagslaune bescherte. Rund 2500 Läuferinnen und Läufer gingen in insgesamt fünf Wettbewerben an den Start. Die neue Chef-Lauf-Organisatorin von Düsseldorf, Sonja Oberem, machte in einem ersten Fazit „Verbesserungspotential“ aus. Sie hat auch diesen Traditionslauf von Jan Winschermann übernommen, der seit 2006 an der Spitze der Organisation stand.
Um 9.30 Uhr starteten knapp 900 Läufer zum Halbmarathon auf der Kö.
Damit könnte Oberem den erschreckend leeren Nobelboulevard gemeint haben. Der Kö-Lauf schien nur etwas für Eingeweihte und Athleten zu sein. Und das, obwohl die Organisatoren ein Begleitprogramm organisiert hatten. So füllte sich der Start/Ziel-Bereich am Corneliusplatz erst gegen Ende des Halbmarathons etwas.
Hellblau mit viel Spaß
Den meisten Jubel gab es beim Partnerschaftslauf, in dem auch Menschen mit Handicup an den Start gingen und teilweise von Begleitern über die 1,1 Kilometer lange Distanz dirigiert, angefeuert, motiviert wurden. Hier, bei den Hellblau-Hemden, stand der Spaß im Vordergrund. Es wurden keine Zeiten genommen.
Oberbürgermeister Thomas Geisel lief einen Halbmarathon.
Das galt natürlich nicht für die Paradestrecke, den Halbmarathon, der um 9.30 Uhr startete. 887 Frauen und Männer drückten ihre Laufuhren und gaben Fersengeld. Darunter befand sich auch ein Mann mit weißer Kappe und großem Ehrgeiz: Mit einer Zeit von 1’50:08 zeitete Oberbürgermeister Thomas Geisel auf Platz 299 – und damit eindeutig in der besseren Hälfte der Athleten. Düsseldorfs Roadrunner Niki Johnstone (32, ART) hatte sich – verletzungsbedingt – abgemeldet. Der Semimarathon blieb trotzdem in britischer Hand – Richard White aus Tipton rannte die Distanz in 1’15:37. Bei den Damen hob die Kölnerin Claudia Schneider (1’25:15) das XXL-Glas Weizen im Ziel.
Die schnellsten Männer beim Halbmarathon: Erster wurde Richard Whithe (1’15:37 h), Zweiter Björn Terhünte (1’18:42 h) und Dritter Karsten Kruck (1’18:43 h)
Bei den Frauen gewann: Claudia Schneider (1’25:15 h), Zweite war Carina Fierek (1’27:08 h) und als Dritte kam Sophie Crommelinck (1’27:55 h) ins Ziel.
Fotos: Norbert Schulz