Schulbauten in Düsseldorf: Beschleunigung in Sicht?
Die „allererste Pressekonferenz“ zum Thema Schulbauten in seiner Amtslaufbahn will Burkhard Hintzsche, Dezernent für Schule und Soziales der Stadt Düsseldorf, nach eigenem Bekunden am Freitag (24.4.) erlebt haben. Das Plenum schaute irritiert, aber es scheint ein Novum, dass die Stadt zu diesem Thema den Pressevertretern etwas mitzuteilen hat.
In Zeiten von Masterplan Schulen wurde über marode Bauten, fehlende Klassenräume und mangelhafte Ausstattung zwar in vielen Gremien diskutiert, aber die Berichterstattung war gefüllt von der Suche nach Konzepten, die endlich Besserung für die Düsseldorfer Schüler bringen. Dies soll sich nun ändern.
Die Stadt muss handeln
Oberbürgermeister Thomas Geisel hat die Probleme erkannt und sie nach ganz oben auf seine Prioritätenliste gesetzt. „Die stetig wachsenden Schülerzahlen erfordern für die Deckung des entsprechenden schulischen Mehrbedarfs ein zügiges Handeln der Stadt“, heißt es in einer Informationsvorlage, die am 30. April im Eilverfahren durch Schul- und Bauausschuss und Rat geht. Dafür würde der OB sogar den Verlust der Schuldenfreiheit in Kauf nehmen, denn die Maßnahmen sind alternativlos, betont er gegenüber den Pressevertretern.
IPM und Projektgruppe sollen Beschleunigung bringen
Zur Realisierung der Aufgaben wurde jetzt die Firma Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH (IPM) als Stadttochter gegründet, die einen Großteil der Maßnahmen realisieren soll. Die IPM unterliegt nicht denselben Vergabevorschriften wie die Stadt. So können Aufträge unter 5,186 Millionen Euro direkt vergeben werden.
Damit auch das Amt für Gebäudemanagement und das Schulverwaltungsamt zukünftig effektiver arbeiten, ist eine Projektgruppe unter Leitung von Florian Dirszus ins Leben gerufen worden. Gemeinsam mit einem Stellvertreter bezieht er Räume gleich über dem Schulverwaltungsamt, um durch kurze Dienstwege und Kommunikation die Verwaltungsabläufe zu verbessern. Eine Laufzeit von Planung bis zur Realisierung von gut fünf Jahren soll damit der Vergangenheit angehören.
Hoffnung am Schulhimmel der Landeshauptstadt?
Was bedeutet dies nun für die Schulen in Düsseldorf? Bereits im Sommer zum Schuljahresbeginn wird es bei einigen Gymnasien der Stadt extrem eng. Zum Teil werden Übergangslösungen mit Klassencontainern an Schulen bereitgestellt, die ihre Zügigkeit erhöhen und eine zusätzliche fünfte Klasse einrichten. Eine Liste von 18 Maßnahmen hat die Stadt aufgestellt:
Acht Grundschulen (St. Rochus Schule, Carl-Sonnenschein-Schule, Grundschule Essener Straße, Gemeinschaftsgrundschule Max-Halbe-Straße, Grundschule Farnweg, Wichernschule Brorstraße und Gemeinschaftsgrundschule Kronprinzenstraße).
Fünf Gymnasien (Geschwister-Scholl, Cecilien, Max-Planck, Gerresheim und Annette-von-Droste-Hülshoff)
Gesamtschule Lindenstraße, Hauptschule Dumont-Lindemann, Werner-von-Siemens-Realschule, Förderschule Theodor Andresen/Franz-Marc-Schule und das Berufskolleg Heinrich-Hertz.
67,9 Millionen Euro sind dafür veranschlagt. Hoffnung besteht aber auch für die Schulen, die nicht auf dieser Liste stehen. Allgemeine Sanierungsmaßnahmen und Umbauten laufen parallel noch aus dem Budgettopf von 30 Millionen Euro, die für 2015 im Haushalt der Stadt für Schulen eingestellt sind.