Düsseldorf im Dialog der Kulturen: Mosaik feiert 15-jähriges Bestehen
Wer nur auf die Karte guckt, mag glauben, dass Düsseldorf im Rheinland liegt. Tatsächlich aber bilden Menschen aus 180 Ländern die Stadtgesellschaft. Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke sagte am Samstag (16.7.), dass Toleranz und Vielfalt die Stadt Düsseldorf auszeichnen, das würde man ihr oft in ihre Reden hineinanschreiben. Bei Mosaik e.V., dem Zentrum zur Förderung des interkulturellen Dialogs, arbeiten Menschen ehrenamtlich daran, dass das Miteinander gelingt. Mosaik feierte am Samstag 15-jähriges Bestehen und Klaudia Zepuntke stellte fest – hier passe es noch besser als anders, Toleranz und Vielfalt in den Mittelpunkt der Grußrede zu stellen.
Gegen Hass und Rassismus
„Wir brauchen Ihren Einsatz heute mehr denn je“, sagte Bürgermeisterin Zepuntke den mehr als 50 Zuhörenden im Gemeindezentrum der Evangelischen Mirjam Kirchengemeinde bei der Schlosskirche Eller. Als nächstes solle in Düsseldorf ein Haus der Kulturen entstehen, als fester Treffpunkt für alle, die sich für ein Zusammenstehen der Stadtgesellschaft gegen Hass und Rassismus engagieren.
Erste Geburtstagsfeier
Im großen, hellen Gemeindesaal feierte Mosaik tatsächlich zum ersten Mal einen Geburtstag. „Bislang haben wir das immer vergessen“, gestand Monika Lent-Öztürk in ihren Begrüßungsworten ein. Um so schöner sei es, dass Gründungsmitglieder von Mosaik den Weg nach Eller gefunden hatten – eben so wie all jene, die sich heute in die Arbeit einbringen.
Viele Wege zum Dialog
Den Dialog der Kulturen fördert Mosaik auf sehr vielfältige Weise. Internationale Kochworkshops waren und sind ein Element. Musik sei ein prägender Teil bei Mosaik, sagte Monika Lent-Öztürk in ihrem Redebeitrag. Sie nannte als Beispiel das Konzertprojekt „Türkei trifft…“, in dem türkische Musiker auf Musiker aus anderen Ländern und Kulturen trafen und man sich gegenseitig die eigenen Lieder beibrachte. Einmal monatlich treffen sich Interessierte zum Klönen im Café Mosaik.
Neujahrsempfang der Empörten
Bei Mosaik geht es allerdings nicht nur um Kulinarisches und Kulturelles. Als nach vielen Jahren der Ermittlungen in die falschen Richtungen der Zusammenhang der rechtsterroristischen NSU-Morde deutlich wurde, da lud Mosaik zum Neujahrsempfang der Empörten ein, um auf die ungeheure Sehschwäche von Polizei und Staatsanwaltschaft auf dem rechten Auge hinzuweisen.
Von der Kraft des Mosaiks
Beim Jubiläumstreffen am Samstag in Düsseldorf Eller würdigte Hausherr Pfarrer Kornelius Hering die Arbeit von Mosaik mit einem Vergleich: Zunächst einmal bestehe ein Mosaik aus vielen Einzelteilen, die scheinbar nicht zueinander passten. Dann aber würden sie geschickt zusammengesetzt zu einem bunten Bild, das für die nächsten Jahrhunderte seine Wirkung entfalte. Hering erinnerte an die Mosaiken in italienischen Kirchen und Prachtbauten. Die Bezirksbürgermeisterin des Stadtbezirks 8, Dagmar von Dahlen, erinnerte in ihrem Grußwort daran, dass es „heute noch wichtiger als zuvor ist, sich auf andere Kulturen einzulassen“. Deshalb sei sie sehr froh und dankbar dafür, dass Mosaik e.V. in Eller wirke.