Düsseldorf: Begeisterte Besucher*innen beim Tag der Feuerwehr
Die Düsseldorfer Feuerwehr gibt es seit 150 Jahren und dieses Jubiläum wollten sehr viele Düsseldorfer*innen mitfeiern. Am Sonntag (10.7.) waren große und kleine Fans zum „Tag der Feuerwehr“ am Unteren Rheinwerft zwischen Kasematten und der Apollowiese eingeladen und bereits vor 11 Uhr strömten die Besucher*innen. Auf einer Länge von 300 Metern hatten die Einsatzkräfte ihr gesamtes Repertoire aufgebaut: Feuerwehrtaucher, Höhenretter, Feuerwehrboote, Reptiliendienst sowie das gesamte technische Equipment vom Rettungswagen bis zum Feuerwehrkran waren vor Ort.
Besonders für Familien war die Feuerwehr am Sonntag das Ereignis. Schon an den zahlreich geparkten Fahrrädern und Lastenrädern am Mannesmannufer konnte man das große Interesse ablesen. Viele Eltern oder Großeltern erkundeten mit den Kindern die zahlreichen Stände. Die Feuerwehr hatte sich unendlich viel Mühe gegeben besonders für die jungen Gäste schöne Aktionen zu präsentieren, bei denen sie selber mitmachen konnten. So ließ der Reptiliendienst die Kinder mit Originalwerkzeug nach Schlangen in einem Terrarium angeln. Wer erfolgreich war, durfte die Schlange behalten. Die war ungiftig und offenbar sehr lecker – und kam von einem Süßwarenhersteller.
Aus Sperrholz wurden Feuerwehrautos ausgesägt oder Holzscheiben mit großen Sägen abgetrennt. Dort zeigten die Einsatzkräfte auch, wie sie beispielsweise nach einem Sturm Bäume oder andere Lasten mit hydraulischen Hebern anheben, um Verletzte zu retten. Wer mit einem Feuerlöscher ein echtes Feuer bekämpfen wollte, musste Schutzkleidung anlegen – die war schwer, aber die jungen Feuerwehrleute stolz, wenn die Flammen erloschen.
Die Höhenretter hatten ein Übungsgerüst aufgebaut, an dem die Kinder angeseilt rund 30 Meter in die Höhe klettern konnten. Als einem kleinen Jungen oben beim Blick in die Tiefe der Mut verließ, waren die Retter ganz schnell bei ihm und unter dem Applaus der Zuschauer kam er schließlich wieder heil am Boden an.
Aber nicht nur für die Kinder gab es viel zu entdecken. Die Feuerwehr nutzte den Tag auch für Informationen zu ihrem Berufsalltag und warb um Nachwuchs. Wie vielseitig die Einsatzgebiete bei der Feuerwehr sind, wurde am Sonntag sehr deutlich. Wer wollte konnte sich bei der Rettung eines 75 Kilogramm schweren Dummys testen – eine große körperlichen Herausforderungen, wie einige Freiwillige feststellten.
Es bestand außerdem die Möglichkeit, unter echten Bedingungen an einem Notruftraining teilzunehmen und zu testen, wie fit man in der Ersten Hilfe und in der Herzdruckmassage ist.
Feuerwehrchef David van der Lieth zeigte sich am Nachmittag sehr zufrieden mit dem großen Interesse an der Feuerwehr. Das Wetter spielte auch mit, da es nicht so heiß war, konnten alle das bunte Treiben am Rhein ohne Sonnenschutz genießen.
Vor 150 Jahren
Als es in der Nacht zum 20. März 1872 zu einem Brand im Düsseldorf Schloss am Burgplatz kam, war dies die Geburtsstunde der Berufsfeuerwehr. Denn bei den Löscharbeiten zeigte sich, wie schlecht das Brandwesen ausgestattet und qualifiziert war. Es kam zu Fehlern und Fehleinschätzungen, die anschließend zur Reformierung des Feuerlöschwesens führten. Damit verbunden war die Gründung der Berufsfeuerwehr. Am 14. Mai 1872 wurde der damaligen Obersteiger Adam Josef Baum zum ersten Feuerwehrchef ernannt. Seit der Gründung vor 150 Jahren passt sich die Feuerwehr immer wieder an die Entwicklungen der Stadt an. Deutlich wurde dies auch in der Corona-Pandemie, bei der die Feuerwehr bei zahlreichen Aufgaben wie zum Beispiel im Test- und Impfzentrum unterstützten. Zum Jubiläum soll neben dem Rückblick auf die vergangenen 150 Jahre auch ein Blick in die Zukunft getan werden.