Düsseldorf bietet sich als Veranstaltungsort für den Evangelischen Kirchentag 2027 an
Nach kontroverser Diskussion am Donnerstag (23.6.) im Rat der Stadt Düsseldorf wurde mehrheitlich entschieden, dass der Evangelische Kirchentag 2027 in Düsseldorf stattfinden kann und finanziell unterstützt wird. Die Stadt wird nun gemeinsam mit der evangelischen Kirche im Rheinland und dem Land NRW dem Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags eine offizielle Einladung übermitteln. Das Präsidium wird dann über den Veranstaltungsort entscheiden, wobei es derzeit keine weiteren Städte gibt, die sich für die Austragung anbieten.
Der Tagesordnungspunkt wurde bereits im Vorfeld zur Ratssitzung diskutiert. Vor dem Rathaus hatte ein Verein, der sich als Aufklärungsdienst bezeichnet, am Dienstag (21.6.) kritisiert, dass „5,8 Millionen Euro Steuergelder für ein 5-tägiges Bibelfest verbrannt“ würden. Die FDP vertrat am Donnerstag im Plenum den Standpunkt, dass Kirche Privatsache sei. Man solle Staat und Kirche trennen und damit beginnen die Zuschüsse nur in reduziertem Umfang zu gewähren. AfD und Die Partei sprachen sich prinzipiell gegen die Finanzierung aus.
Mit der Stimmenmehrheit von CDU und Bündnis 90/Die Grünen beschloss der Rat den Evangelischen Kirchentag 2027 bei einer Durchführung in Düsseldorf mit Zuschüssen in Höhe von 4,3 Millionen Euro sowie Sachleistungen in Höhe von 1,5 Millionen Euro zu unterstützen.
Feste Vergabe erst im Winter
Ob der Evangelische Kirchentag im Jahr 2027 in Düsseldorf stattfinden wird, entscheidet sich im Laufe des Jahres. Er findet im Zwei-Jahres-Rhythmus statt. 2021 wurde er coronabedingt digital abgehalten. Im nächsten Jahr wird Nürnberg vom 7. bis 11. Juni Gastgeber sein, Hannover vom 30. April bis 4. Mai 2025. Traditionell erstreckt sich die Veranstaltung über fünf Tage an denen rund 2000 Veranstaltungen unterschiedlicher Größenordnungen organisiert werden. Das umfasst neben kleineren Formaten in Kirchen und Kultureinrichtungen auch Großveranstaltungen, die in den Düsseldorfer Hallen und der Messer stattfinden könnten. Zu der Großveranstaltung kamen in der Vergangenheit regelmäßig rund 100.000 Besucher*innen.
“Seitens der Stadt steht diesem großartigen Event nichts mehr im Wege. Wir haben in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen, dass wir Veranstaltungen dieser Größenordnung stemmen können. Außerdem steht der Evangelische Kirchentag genau wie die Landeshauptstadt Düsseldorf für Offenheit und kulturelle Vielfalt – Werte, die uns wichtig sind und die wir nach außen tragen möchten”, sagt Burkhard Hintzsche, Stadtdirektor der Landeshauptstadt Düsseldorf.