Düsseldorf: Einblicke in die Stadtgesellschaft bei der 19. Begegnungswoche
Das gegenseitige Kennenlernen und die Begegnung der Religionen, Weltanschauungen, Kulturen, Lebensweisen und Fähigkeiten war Inhalt der 19. Düsseldorfer Begegnungswoche, die von der Polizei Düsseldorf in Kooperation mit dem Verein “Begegnen”, dem “Forum Demokratie Düsseldorf” und weiteren Partnern vom 30. Mai bis zum 3. Juni stattfand. Das Teilnehmerfeld war sehr gemischt und reichte von der Sozialarbeiterin über den Kriminalbeamten bis hin zum Rentner.
Das Programm war umfangreich und sah neben Besuchen der jüdischen Gemeinde, einer christlichen Gemeinde, einer Moschee, drei abrahamitischen Religionshäusern, der Mahn- und Gedenkstätte auch zahlreiche Vorträge vor. Bereits am ersten Tag stellten die Teilnehmer*innen nach dem Vortrag über Rassismus in Gesellschaft und Schule fest, wie viele verschiedene Arten von Rassismus es gibt, so dass der Begriff eigentlich „Rassismen“ heißen müsse. Eindrucksvoll war die Theaterinszenierung von Andreas Schmidt „Ein ganz gewöhnlicher Jude“.
Startete die Begegnungswoche im Polizeipräsidium an der Haroldstraße, waren die nächsten beiden Tage unter den Überschriften „Religionen“ und „Erinnern“ mit vielen Begegnungen im Stadtgebiet gefüllt. Bei der Stolpersteinführung der Mahn- und Gedenkstätte wurde verdeutlicht, welche Schicksale von Menschen hinter dem Namen stehen, die auf den Steinen in vier Zeilen zusammengefasst sind.
Das Zusammentreffen mit den verschiedenen Gruppierungen habe den Blick in die Stadtgesellschaft geschärft, berichteten am Ende der Woche Teilnehmer*innen. Es habe sehr freundschaftliche und offene Begegnungen mit Menschen gegeben, die man normalerweise so nicht getroffen hätte. Überraschend war für die Gruppe, wie viel die besuchten Menschen an den verschiedenen Stationen von sich preisgaben und das bei aller Unterschiedlichkeit die Verständigung unter den Menschen das übergeordnete Ziel aller war. „Es gab deutlich mehr Gemeinsamkeit, als Trennendes“, berichtete ein Teilnehmer. Bei allen stand der Mensch im Mittelpunkt. Erstaunlich war für die Gruppe, dass viele Religionsgemeinschaften untereinander Kontakt haben. So wurde auch das große Familienfest des Kreises der Düsseldorfer Muslime (KDDM) am 16. Juni vorgestellt, bei dem es ein interreligiöses Fußballspiel geben wird.
Unter der Überschrift Antirassismus, Antidiskriminierung gab es am Donnerstag eine Trainingseinheit vom Forum für Demokratie und Informationen der Opferberatungsstelle, was man nach einem rechten oder rassistischen Angriff tun kann. Die Antisemitismusbeauftragte des Landes NRW, Frau Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, nahm sich Zeit für die Gruppe und stand für ein Gespräch per Videoschalte zur Verfügung.
Dass sich die Vielfalt in Düsseldorf auch in einer lebhaften lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und queeren (LSBTIQ+) Comunity auszeichnet, war zum Abschluss der Begegnungswoche Thema.
Neben den vielen Programmpunkt schätzten die Teilnehmer*innen der Begegnungswoche besonders den Kontakt und die Gespräche untereinander. „Wir wären uns sonst nie begegnet, obwohl wir in einer Stadt leben“, berichtete eine Teilnehmerin, die das Kennenlernen vieler interessanter Menschen und das Netzwerken als Gewinn aus dieser Woche mitnimmt. Und die deutliche Empfehlung an alle Düsseldorfer*innen: „Die Teilnahme an der 20. Begegnungswoche im nächsten Jahr lohnt sich auf jeden Fall!”