Düsseldorf Eller: Feierlicher Zapfenstreich für Schützen und Gäste auf dem Gertrudisplatz
Seit Freitag (20.5.) feiern die Schützen in Eller in Schützenfest – eigentlich eine Woche zu früh. Doch der ursprünglich für den 29. Mai vorgesehene verspätete Karnevalsumzug hatte die Elleraner umplanen lassen. Die Unwägbarkeiten durch mögliche Corona-Auflagen belasteten die Vorbereitungen zusätzlich, doch am Wochenende war von all dem nichts mehr zu spüren. Ganz Eller freute sich endlich wieder feiern zu können und auf dem Getrudisplatz versammelten sich am Sonntag (22.5.) neben den Schützen und Ehrengästen zahlreiche Zuschauer*innen, für die zum ersten Mal der Zapfenstreich vor der Parade abgehalten wurde.
Ausgerechnet zum Start des Schützenfests am Freitagnachmittag zog ein Unwetter über Düsseldorf, doch die Schützen improvisierten und verschoben die Eröffnung einfach etwas nach hinten. Beim Trachten- und Klompenballabend waren die Regenschauer bereits vergessen.
Beim Heimatabend am Samstag (21.5.) gab es eine besondere Ehrung für Wilhelm Sebastian Lahm. Er ist seit 75 Jahren Mitglied beim Sankt Sebastianus Schützenverein Eller, erhielt bereits zahlreiche Auszeichnung und nur das Ehrenschild – die höchste Auszeichnung, die es nur drei Mal gibt – fehlte noch. Jetzt gehört er mit Wilfried Gesell und Lothar Adams zu den drei Ehrenschildträgern in Eller. Mit der Proklamation der Schützenmajestäten und Musik der Swinging Funfares klang der Abend auf dem Schützenplatz an der Heidelberger Straße aus.
Nach dem Antreten vor der Kirche St. Gertrud am Sonntagmorgen hatte Präses Joachim Deckers eine besondere Bewährungsprobe. Denn der gebürtige Siegerländer hatte zur Messe auf Düsseldorf Platt eingeladen, meisterte die Herausforderung aber bestens. Während die Werstener Musik Company auf dem Gertrudisplatz die zahlreichen Zuschauer*innen unterhielt, gab es im Gemeindesaal die feierliche Überreichung des Prix de Ellnere. Damit wurden in diesem Jahr der Sänger Enkelson. und der Verein Humanitycare ausgezeichnet. Die Eller-Schützen ehren damit die Verdienste und den beispielhaften Einsatz für das Vereinsleben und das gesellschaftliche Engagement. Chris Smith von Humanitycare unterstützt mit dem Verein die Menschen im Kriegsgebiet der Ukraine mit Medikamenten, Lebensmitteln etc., was auch von den Schützen bereits unterstützt wurde. Die Waren werden mit Hilfskonvois ins Land gebracht und auf dem Rückweg Flüchtlinge mitgenommen. Eine Geflüchtete war am Sonntag bei der Preisverleihung dabei.
Mit dem Zapfenstreich auf dem Gertrudisplatz gingen die Schützen in diesem Jahr neue Wege, um die Bürger*innen stärker einzubinden. Denn früher wurde der Zapfenstreich auf dem Schützenplatz gehalten, wo nur wenige Zuschauer die musikalische Darbietung erlebten. Vor den amtierenden Majestäten, Regimentskönig Norbert Dietrich mit seiner Frau Gerlinde, Jungschützenkönig Niklas Drexelius und Alina und Schülerprinz Luca Dick mit Katharina, sowie den Ehrengästen und Abordnungen der anderen Schützenvereine, präsentierten sich die beiden Bataillone, die von sechs Musikzügen begleitet wurden.
Als Festzug zogen anschließend alle gemeinsam zum Schützenplatz, wo Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller die Ehrennadel an Heinz Franzmann und Peter Scheuvens überreichte. Dann war auch der große Moment für die neuen Majestäten gekommen und Can Wüsthoff (Rhytmik-Fanfaren Eller) wurde mit seiner Frau Angie zum neuen Regimentskönigspaar gekrönt. Neuer Jungschützenkönig ist Kevin Werner, seine Schwester Lara ist die neue Schülerprinzessin. Mit musikalischer Begleitung durch die Band Alt Schuss feierte man gemeinsam.
Alle Fotos: Karina Hermsen