Düsseldorf am Ende einer Tradition: Aus der gds wird die Gallery Shoes
Mit der 123. Ausgabe und nach 61 Jahren verabschiedet sich eine der traditionsreichsten Messen Düsseldorfs: Die gds – Global Destination for Shoes & Accessories wird am kommenden Donnerstag die Messe-Tore für immer schließen. Mit der Gallery Shoes steht ein Nachfolger bereits in den Startblöcken.
Viel Aufwand und immer weniger Ertrag – so brummte Düsseldorfs Messechef Werner Dornscheidt, sobald in den vergangenen Jahren das immer drückendere Schuhproblem auf seinen Tisch kam. Mehrfach veränderten die Macher das Konzept. Wirklich angenommen haben Aussteller und Händler die Korrekturen nicht. Zuletzt kamen nur noch knapp über 12.500 Fachbesucher. Dornscheidt redete Klartext: „Damit kann die Branche nicht zufrieden sein.“ Der Messechef mit dem Faible für große, gewinnbringende Industrieveranstaltungen nutzte die Chance, sich den zu eng gewordenen, alten Schuh GDS vom Spann zu streifen.
Die Schuhmesse wird jünger und kleiner
Jetzt übernimmt die Igedo. Sie will die Schuhmesse jünger und kleiner machen. Und gibt ihr als erstes Mal einen neuen Namen: Gallery Shoes. Beim Blick auf den neuen Terminkalender wird klar: Es gilt, einen weiteren Abschied zu verkraften. Die gds hatte den Anspruch, eine Trendshow zu sein. Der Nachfolger Gallery shoes zeigt sich mit späteren Termin als reine Ordermesse: Vom 27. bis 29. August gibt es die Premiere. Zudem stehen die Termine für 2018 fest: 11. bis 13. März und 2. bis 4. September.
"Über alle Ebenen hinweg neu denken"
Igedo-Chef Philipp Kronen führt aus: „Die GDS unter veränderten Rahmenbedingungen fortzusetzen, macht einfach keinen Sinn. Es muss über alle Ebenen hinweg vollständig neu gedacht werden. Diese (leidvolle) Erfahrung haben wir vor genau fünf Jahren auch bei der CPD (Collections Premieren Düsseldorf) gemacht und gezeigt, dass ein konsequenter Neuanfang möglich ist und letztendlich erfolgreich sein wird.“
Neuer Ort, neuer Termin
Drei wesentliche Faktoren sollen zukünftig den Erfolg der Gallery SHOES sichern: zum einen die mehrfach ausgezeichnete Location „Areal Böhler“ mit ihrem Industriecharme, zum anderen ein späterer Termin (27. – 29.August 2017) mit angepasster Tagefolge (Sonntag bis Dienstag) und eine Konzentration auf die wesentlichen Aussteller der europäischen Schuhindustrie. Im Detail bedeutet dies, dass die Gallery SHOES den Fokus auf das mittlere bis gehobene Preissegment mit jungen, aber auch Traditionsmarken legen wird. Angestrebt wird ein Anteil von 65% internationaler Aussteller. Wesentliche Länder neben Deutschland sind somit Italien, Spanien, Portugal, Frankreich und die Niederlande. Dies bedeutet auch, dass ein Sourcing – Segment keine Berücksichtigung auf der Gallery SHOES finden wird.
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Die Zielländer des Besuchermarketing fokussieren sich auf Nord-, Mittel- und Osteuropa. Hier kommt der Igedo Company ihre Erfahrung mit der seit 2003 durchgeführten CPM (Collection Premiere Moscow) zu Gute. Durch die veränderte Tagefolge soll zudem speziell in Deutschland der unabhängige Facheinzelhandel zurück gewonnen werden. Zum Erfolg beitragen wird ebenfalls die Nutzung diverser Crossmarketing-Maßnahmen, die sich aus den Erfahrungen der Igedo Company als Veranstalter der GALLERY ergeben. Ziel wird es ein, mit Hilfe dieser Synergien schließlich auch die Bekleidungsbranche zur Gallery SHOES einzuladen.
Beschränkung bei den Standgrößen
Um den Besuchern ein möglichst umfassendes Angebot präsentieren zu können, werden die Aussteller sich maximal auf einer Fläche von 150 qm bzw. 35 qm in den Concept Areas präsentieren. Project Director Ulrike Kähler hat eine Vision der Gallery SHOES: „ Eine starke Messe bringt die Branche nach vorne. Eine starke Messe können wir Ihnen aber nur bieten, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Die Gallery SHOES informiert im neuen Design, mit neuer Sprache und auf internationalem Niveau.“
https://youtu.be/Se1AJPCgbeA