Düsseldorf: Stadt schließt das Jahr 2021 mit Überschuss von fast 40 Millionen Euro ab – wenn man Corona außen vor lässt
Der vorläufige Jahresabschluss der Stadt Düsseldorf für das Jahr 2021 weist einen Überschuss von 39,5 Millionen Euro aus. Möglich ist dies allerdings nur, weil das Land die Möglichkeit gibt, die Belastungen durch Corona aus dem Ergebnis rauszurechnen.
Ursprünglich prognostizierte die Planung für das Jahr 2021 einen Verlust in Höhe von 73,9 Millionen Euro. Jetzt kann Stadtkämmerin Dorothée Schneider erfreulichere Zahlen verkünden. Denn der am Montag (9.5.) vorgelegte vorläufige Jahresabschluss weist einen Überschuss von 39,5 Millionen Euro aus. Steigende Gewerbesteuereinnahmen verbesserte die Haushaltslage in 2021 kräftig. 197,6 Millionen Euro Gewerbesteuer wurden mehr eingenommen als erwartet, insgesamt 976,4 Millionen Euro.
Diese positiven Zahlen sind allerdings nur möglich, weil die Belastungen durch die Corona-Pandemie sich nicht auf das Jahresergebnis auswirken. Nach den Vorgaben des Landes werden diese in einer Bilanzierungshilfe isoliert und separat betrachtet. Ohne diese Bilanzierungshilfe würde das Jahresergebnis ein Minus von 94,5 Millionen Euro ausweisen. Die Bilanzierungshilfe wird voraussichtlich im Jahr 2025 aufgelöst und dann das Eigenkapital der Stadt entsprechend mindern. Über das genaue Vorgehen wird der Rat entscheiden.
In 2021 wurde der Schulbau mit Investitionsauszahlungen in Höhe von 125,5 Millionen Euro vorangetrieben. Weitere Investitionsschwerpunkte waren die Bereiche Verkehrsflächen und -anlagen, ÖPNV (106,1 Millionen Euro), Kinder-, Jugend- und Familienhilfe (32,5 Millionen Euro) sowie Kultur und Wissenschaft (22,7 Millionen Euro).
Finanziert wurde dies trotz der verbesserten Gewerbesteuersituation unter anderem durch Kredite. Der Bestand an Investitionskrediten zum Ende des Jahres 2021 beträgt 221,6 Millionen Euro und ist damit in 2021 deutlich gestiegen. Die zusätzlichen Kredite konnten nicht mehr durch die städtische Holding gedeckt werden, so dass eine Kreditaufnahme bei Banken erfolgte.
Der Jahresüberschuss von 39,5 Millionen Euro stärkt zunächst das Eigenkapital der Stadt. Bereits jetzt ist aber absehbar, dass die noch bestehende Ausgleichsrücklage bald aufgezehrt sein wird, da die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und die hieraus zu erwartenden Kostensteigerungen für Energie und Baukosten zu Buche schlagen. Auch müssen zukünftig Verluste bei der Rheinbahn durch den städtischen Haushalt gedeckt werden. “Wir dürfen uns von dem Ergebnis in 2021 unter Berücksichtigung der Bilanzierungshilfe nicht blenden lassen. Die Zukunft birgt erhebliche Risiken”, so Stadtkämmerin Schneider.