Düsseldorf: Endlich wieder „Antreten“ bei den Schützen von 1316
Für die Schützen der Sebastianer von 1316 hieß es am Sonntagmorgen (8.5.) früh aufzustehen, denn bereits um 8:45 Uhr war das Antreten des Regiment auf der Jägerhofallee in Hofgarten angesagt. Doch das taten Schützen und Schützinnen gerne, zu lange hatte sie darauf warten müssen ihr Brauchtum wieder normal leben zu können. Anlässlich des Stephanientags, den die Sebastianer traditionell am zweiten Sonntag im Mai feiern, legten sie erst einen Kranz an der Stephanienstele nieder und versammelten sich dann nach dem Gottesdienst in St. Lambertus im Henkelsaal.
Schützenchef Lothar Inden und Oberst Ernst-Toni Kreuels begrüßten die Schütz*innen im Saal und als Ehrengäste Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Stadtdechant Frank Heidkamp, Synodalassessor Dr. Martin Fricke, Regimentskönig André Dornbusch, Jungschützenkönig Johnny Calero-Gascon, Pagenkönigin Lena Scharein und Gästekönig Klaus Klar. Man merkte den Schütz*innen an, wie sehr sie sich freuten endlich wieder in großer Runde beisammen zu sein. Erst vor einigen Tagen hatte es das endgültige grüne Licht für ihr Schützenfest vom 15. bis zum 21 Juli gegeben und damit auch für die große Rheinkirmes.
Corona hatte das Brauchtum stark eingeschränkt und einige Plätze in den Schützenreihen werden wegen der Folgen der Pandemie auch für immer leer bleiben. Nachdem die Infektionslage langsam besser wird, wies Lothar Inden auf die neue Katastrophe des Kriegs in der Ukraine hin, die unendlich viel Leid erzeuge. In Gedenken an Stephanie von Hohenzollern-Sigmaringen, die auch der Engel der Armen und Bedürftigen genannt wurde, kreiste am Sonntag im Henkelsaal die Spendendose. Zusätzlich zu dem Stephanienpreis von 5000 Euro, den die Sebastianer jedes Jahr an eine gemeinnützige Einrichtungen geben, kamen weitere 3000 Euro zusammen. Die Summe von 8000 Euro wurde an Oberbürgermeister Keller überreicht, damit das Geld in die Düsseldorfer Ukraine-Hilfe fließen kann.
Für einen Mann im Saal kam dann ein ganz besonderer Moment. Denn Günther Pannenbecker hatte zwar bereits mit dem Schützenfest 2019 seinen Posten als Oberst abgegeben, doch war bisher nie im würdigen Rahmen für seine Verdienste geehrt worden. Dies wurde nun nachgeholt und Lothar Inden betonte die Maßstäbe, die Pannenbecker in seinen 38 Jahren als Oberst gesetzt hatte und in die Geschickte des Verein eingehen werde. Alle Orden und Ehrenzeichen der Sebastianer hat Günther Pannenbecker bereits erhalten. Am Sonntag wurde er feierlich zum Ehrenoberst ernannt. Die Reihe der Gratulierenden war so lang, dass Inden eindringlich darum bat, dies zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen, denn es sollten noch weitere Ehrungen folgen. Als neue Ehrenmitglieder erhielten Johannes Klaus Bertram, Wolfgang Heuser und Dieter Nagel ihre Urkunden.
Lothar Inden kündigte an, dass das Schützenfest im Juli für ihn das letzte als erster Schützenchef sein wird. Nach rund 17 Jahren gehen die Sebastianer dann mit Ernst-Toni Kreuels als neuen Oberst und einem neuen ersten Chef.