Borussia Düsseldorf: Viel Arbeit in Fulda
Borussia Cheftrainer Danny Heister und Manager Andreas Preuß hatten vor dem ersten Playoff-Halbfinale in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) vor dem Gegner TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell gewarnt. “Fulda hat eine gefährliche Mannschaft und steht zurecht in den Play-offs“, hatte Heister vor der Fahrt nach Osthessen gesagt. Und der Coach sollte recht behalten. Die Borussen, die souverän die TTBL-Hauptrunde gewonnen hatten, mussten sich am Sonntag (8.5.) beim Tabellenvierten mächtig strecken, um mit 3:2 die Oberhand zu behalten.
Wie stark Fulda ist, beweist der Startverzicht auf Mannschaftseuropameister Ruwen Filus (Weltrangliste 29). Verständlich ist das, denn jeder Düsseldorfer kommt gegen Abwehrspezialisten – wie Filus nun mal einer ist – bestens zurecht. Also sollten Alexandre Cassin (Wrl. 72), Quadri Aruna (Wrl. 10) und Fan Bo Meng (Wrl, 83) die Überraschung gegen den Titelfavoriten aus der NRW-Landeshauptstadt gelingen.
Und es wäre beinahe gelungen, denn die Heimmannschaft führte bereits mit 2:0. Erst ein wahrer Kraftakt eingeleitet durch Dang Qius (Wrl. 14) Erfolg über Aruna ebnete den Weg zum Sieg.
Zuvor hatte Kristian Karlsson (Wrl. 15) den sicheren Sieg über Cassin aus der Hand gegeben. 2:0 und 7:3 lautete der Zwischenstand, als der Düsseldorfer in zu große Passivität verfiel und den Satz verlor. Zwar erspielte sich Karlsson im vierten Durchgang einen Matchball, vergab den aber und musste nach mehr als 55 Minuten Spielzeit Cassin zum Sieg gratulieren.
Die erwartete Wende durch Timo Boll (Wrl. 11) blieb aus. Der Rekord-Europameister verlor unerwartet gegen Meng. Dabei offenbarte der 41-Jährige Düsseldorfer ein paar Bewegungsprobleme. So lief es am Tisch nicht so flüssig für ihn. Nach eher zähem Ringen hatte der 21-Jährige Meng den Routinier bezwungen. „Es ist der blanke Wahnsinn, was hier los ist“, kommentierte daraufhin der Live-Stream Moderator.
Die Überraschung nahe, aber doch noch so fern, denn Heister hatte reagiert und Boll gegen Anton Källberg (Wrl. 16) ausgetauscht. Bevor es zum Spitzen-Einzel zwischen Cassin und Källberg kommen sollte musste noch die Nummer zehn der Weltrangliste bezwungen werden. Eine Aufgabe für Dang Qiu (Wrl. 14). Seine Fähigkeiten und sein Spielsystem behagten dem Nigerianer überhaupt nicht. Chancenlos ging Aruna unter.
Der Weg für das Duell des Maberzell-Top-Manns gegen den „Borussia-Reservisten“ war frei. Und der Mann von der Ersatzbank erwies sich als stärker als Cassin. Das Doppel musste entscheiden. Dabei lagen die Vorteile klar auf Düsseldorfer Seite, haben sie doch mit Karlsson einen amtierenden Weltmeister in dieser Disziplin und mit Qiu einen vierfachen Deutschen Meister in den eigenen Reihen. So kam, was kommen musste.
Relativ locker bezwangen Karlsson und Qiu ihre Gegner Aruna und Meng. Düsseldorf hat die Überraschung noch mal abgewendet und gilt jetzt als Favorit für den Finaleinzug ins Halbfinal-Rückspiel (15. Mai, 15 Uhr) im heimischen Arag Center Court.
Ergebnisse
- Alexandre Cassin – Kristian Karlsson 3:2 (9:11, 8:11, 11:8, 13:11, 11:9)
- Fan Bo Meng – Timo Boll 3:2 (11:8, 10:12, 11:13, 13:11, 11;8)
- Quadri Aruna – Dang Qiu 0:3 (5:11, 8:11, 6:11)
- Cassin – Anton Källberg 1:3 (13:11, 6:11, 10:12, 6:11)
- Aruna/Meng – Karlsson/Qiu 1:3 (6:11, 4:11, 11:6, 7:11)