Düsseldorf: Festnahmen nach Razzia wegen gefälschter Impfzertifikate
Bei einer Razzia am Dienstagmorgen (3.5.) gingen rund 200 Einsatzkräfte der Bundespolizei bei Durchsuchungen gegen Beschuldigte vor, die im Verdacht stehen gemeinschaftlich gefälschte Bescheinigungen über Corona-Schutzimpfungen hergestellt zu haben. Es wurden insgesamt 15 Objekte in Düsseldorf, Duisburg, Hilden, Solingen, Köln, Dinslaken und Erkrath durchsucht. Eine 40-jährige Türkin und ein 44-jähriger Deutscher wurden verhaftet.
Neben zwölf Wohnungen standen eine Apotheke, ein Corona-Testzentrum und ein Kosmetikstudio im Großraum Düsseldorf im Fokus der Aktion.
Die Beschuldigten sollen gemeinsam in erheblichem Umfang gefälschte Bescheinigungen über Corona-Schutzimpfungen in Impfbücher eingetragen haben. Außerdem nutzen sie offenbar die digitale Zugriffsmöglichkeit einer Apotheke auf das Zertifikatsystem, um “echte” Impfzertifikate mit entsprechendem QR-Code herzustellen. Damit hat sich die mutmaßliche Fälscherbande eine fortlaufende Einnahmequelle verschafft.
Bei den Beschuldigten handelt es sich um deutsche und türkische Staatsangehörige im Alter zwischen 32 und 57 Jahren. Zusätzlich zu den Durchsuchungsbeschlüssen der 15 Objekte und den Haftbefehle gegen die zwei Hauptbeschuldigten, erwirkte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf einen Beschluss zur Einziehung von Wertersatz in Höhe von 132.000 Euro.
Bei den Durchsuchungsmaßnahmen wurden unter anderem 300 Impfbücher, circa 1.000 Chargenetiketten, 10 falsche Arztstempel, Datenträger, Mobiltelefone sichergestellt. Zudem wurden bisher insgesamt 45.000 Euro Bargeld sowie Sachwerte in Form von hochwertigen Armbanduhren in Höhe von 15.000 Euro gepfändet.
Bei einem Beschuldigten fanden die Einsatzkräfte gefährliche Gegenstände und verbotene Waffen. Dazu gehörten verschiedene Messer und ein Schlagring.
Die Ermittlungen sowie die Einsatzmaßnahmen dauern noch an.