Düsseldorf: 9. Internationales Dinner an der Heinrich-Heine-Universität
Die Muslimische Hochschulgemeinde Düsseldorf (MHG Düsseldorf) und das Internationale Referat des Allgemeinen Studierendenausschusses der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) organisierten am Samstagabend (23.4.) zum neunten Mal das Internationale Dinner. Fast 300 Gäste folgten der Einladung zu dem Abend, der mit einem gemeinsamen Fastenbrechen (Iftar) endete.
Es waren nicht nur Studierende der HHU, die den Weg in den großen Hörsaal im Gebäude 23.01 der Uni fanden. Auch Studierende der Hochschule Düsseldorf (HSD), aus Köln und aus Aachen waren gekommen. Die MHG versteht sich als Initiative muslimischer Studierender an allen Hochschulen Düsseldorfs. Sie will Sprachrohr und Anlaufstelle sein und schaut dabei nicht auf Herkunft, Überzeugung und Kultur.
Nach der Begrüßung durch den MHG-Vorstand leitete eine Koranrezitation den Abend ein. Vertreter der Stadt waren am Samstagabend verhindert, aber die Gäste freuten sich sehr über Grußworte von Frank Rohrmann, der die Nachfolge von Dirk Sauerborn als Kontaktbeamter für muslimische Institutionen angetreten hat.
Referent Mohamed Ben Hamid führte in die Ziele des Fastens im Ramadan ein, die er mit Besinnung, Furcht, Dankbarkeit, Toleranz und Barmherzigkeit beschrieb. Mohamed El Ajrad aus Osnabrück, vertiefte dies in seinem Beitrag und referierte über den Sinn des Ramadan und seine spirituelle Dimension. Er endete mit dem Appell, neben den profanen Sachen und Werten, das Bewusstsein für immaterielle Dinge zu schärfen, die letztlich mehr für Zufriedenheit sorgen. Das letzte Drittel des Ramadan hat für Muslime eine besondere Bedeutung, da die Taten in dieser Zeit besonders belohnt und gewürdigt werden, erklärte er. Dies gab El Ajrad den Zuhörer*innen mit auf den Weg, besonders jetzt die Beziehungen zu Menschen und zu Gott zu verbessern.
Bevor es Zeit für das Fastenbrechen war, nutzte die MHD die Gelegenheit ihre Arbeit mit einem Video vorzustellen. Das Engagement des Teams war in den vergangenen zwei Jahren durch Corona sehr eingeschränkt. Doch über neue Formate haben alle versucht den interreligiösen und interkulturellen Dialog am Campus aufrechtzuerhalten. Erwähnenswert ist dabei das alljährliche Spendenprojekt „Gaumenschmaus fürs Waisenhaus“. Seit 2018 werden dabei durch Aktionen wie Essens- und Kuchenstände Geld und Spenden gesammelt, um den Erlös an Bedürftige auf der ganzen Welt zu spenden. In einem eindrucksvollen Film wurde die Spendenübergabe des Jahres 2020 präsentiert, die an ein Waisenhaus für Schwerbehinderte in Alexandria in Ägypten ging.
In diesem Jahr gibt es ein neues Spendenprojekt, bei dem tauben und schwerhörigen Menschen der Islam näher gebracht werden soll. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt von 21 Muslimischen Hochschulgruppen mit dem Titel “Endlich den Islam verstehen”, das vom Verein „Interkulturelles Institut für Inklusion“ organisiert wird. Ziel ist es den über 15.000 tauben und schwerhörigen Muslimen in Deutschland mit Gebärdensprache islamische Inhalte zu vermitteln. Wer das Projekt unterstützen möchte, findet hier weitere Informationen.
Den Ausklang fand der Abend beim Internationalen Dinner, bei dem die Gäste mit leckeren Speisen verwöhnt wurden. An den schön dekorierten Tischen gab es neben dem Essen Zeit für vielfältige Gespräche.
Die MHD organisiert zahlreiche Veranstaltungen für ihre Mitglieder, bei denen aber auch Gäste immer willkommen sind. Informationen über die Arbeit und das Angebot des MHD finden sie hier.