Düsseldorf: Der Wahl-O-Mat zur NRW-Landtagswahl ist online
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat am Donnerstag (21.4.) den Wahl-O-Mat zur Landtagswahl Nordrhein-Westfalen 2022 online geschaltet. Bis zum 15. Mai können Interessierte an 38 Thesen prüfen, welche Partei den eigenen Vorstellungen am ehesten entsprechen.
Seit 2002 ist der Wahl-O-Mat bei verschiedenen Wahlen in Deutschland geschaltet und erfreut sich steigender Beliebtheit. Für die NRW-Wahl hat ein Redaktionsteam die Thesen verfasst. Beteiligt waren daran neben Jungwähler*innen und Verantwortlichen der Bundes- und Landeszentrale für politische Bildung auch Expert*innen aus Wissenschaft, Journalismus und Bildung. Zunächst wurden in einem Workshop auf Grundlage der Partei- und Wahlprogramm sowie Aussagen zur Wahl 83 Thesen erarbeitet. Diese wurden durch die Parteien beantwortet. Anschließend wurden 38 Thesen für den Wahl-O-Mat ausgewählt, die wichtige Themen der Wahl aufgreifen und von den Parteien kontrovers beantwortet wurden.
Informationen – keine Wahlempfehlung
Die Thesen umfassen ein breites Spektrum, die der Wahl-O-Mat-Nutzer jeweils mit „stimme zu“, „neutral“ oder „stimme nicht zu“ beantworten kann. Es wurden auch aktuelle Themen, wie die Waffenlieferung an die Ukraine oder die Fortsetzung von Sanktionen gegen Russland, aufgegriffen. Daneben geht es beispielsweise um die Fortsetzung der Stromgewinnung aus Kohle nach 2038, Online Unterricht an Schulen, Tempo 30 innerorts, mehr Radwege, Mietpreisbremse, Abschiebung von Asylbewerber*innen, kostenfreier ÖPNV und Gendern.
Ziel des Wahl-O-Mats ist es, den Nutzer*innen erste Informationen zur Wahl und den Parteien zu geben. Keinesfalls will das Programm eine Wahlempfehlung geben, sondern anregen, sich weiter über die zur Wahl stehenden Parteien zu informieren.
HHU begleitet wissenschaftlich
Das Wahl-O-Mat-Forschungsteam der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Marschall hat die wissenschaftliche Begleitung des Tools übernommen. Bei der NRW-Wahl 2017 wurde der Wahl-O-Mat 2,6 Millionen Mal genutzt und die Wissenschaftler*innen erwarten auch bis zum 15. Mai eine starke Nachfrage. Für Prof. Dr. Marschall ist der Wahl-O-Mat für die Landtagswahl 2022 in NRW ein besonderes Ereignis, da das Tool seit 2005 durchgehend und so mittlerweile zum fünften Mal im Einsatz ist. „Aber auch der Umstand, dass die Forschung rund um das Tool in Düsseldorf selbst ihre Heimat gefunden hat, macht es besonders und in mancher Hinsicht auch zu einer Art Heimspiel“, so Prof. Marschall.