60 Kinder retten die Erde – Musical in der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf
Diese Szene hat Inna Umanska, Leiterin der Kultur-Akademie der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, neben vielen anderen gut gefallen: „Ein Mädchen aus Deutschland und eines aus der Ukraine saßen nebeneinander und lachten und unterhielten sich.“ In welche Sprache? „Das weiß ich nicht, vermutlich sprach jedes in seiner Sprache.“ Verstanden haben sie sich doch und dass sollte das Ferienprojekt „Die Erde der Zukunft“ eben erreichen: den Wegfall von Barrieren.
Eigene Talente entdecken
Vier Tage lang hatten rund 60 Kinder Zeit, sich auszuprobieren. Dazu standen ihnen fünf Gruppen, fünf „Ateliers“ unter dem Motto “Save the Planet – unsere Erde der Zukunft” offen. Mit den Mitteln von Musik, Theater, Tanz, Medien und Kunst erarbeiteten die Mädchen und Jungen im Alter von acht bis zwölf Jahren, was mit der Erde passiert, wenn sich die Menschen nicht mehr als bisher um Klimaschutz, um Frieden und um den Zusammenhalt der Kulturen bemühen.
Mehr als 200 Gäste im Leo-Beck-Saal
Alle einzelnen Projekte wurden am Donnerstag (14.4.), dem Abschlusstag, im Leo-Beck-Saal vorgestellt. Mehr als 200 Gäste sahen ein Musical, dass sowohl die Gefahren, aber auch die Chancen für unseren Planeten darstellte. In einer Kunstausstellungen leuchteten 50 verschiedene, bunte Erdkugeln als Zeichen der Hoffnung. Die Kinder konnten sie am Abend mit nach Hause nehmen.
Brücke zur Ukraine
„Ich bin selbst vor 15 Jahren aus der Ukraine nach Düsseldorf gekommen. Deshalb war es mir eine Herzensangelegenheit, dieses Ferienprogramm für Kinder aus der Ukraine zu öffnen. Sie vergaßen für einen Moment ihre jüngsten Erlebnisse. Spielten mit den anderen Kindern und probierten sich aus. Über Aktionen wie diese sollen die Kinder ihre bislang noch verborgenen Talente in sich entdecken: Plötzlich merken sie, dass sie gut Theater spielen können“, sagt Inna Umanska. „Das soll bleiben und weiter gefördert werden.“
Sprach-Vielfalt
Die Leiterin des Programms dankte auch ihrem Team aus 18 Helfenden. „Wir hatten ganz bewusst Menschen hier, die Deutsch, Hebräisch, Englisch, Russisch und Ukrainisch sprechen“, sagt Umanska. Die jüdische Gemeinde Düsseldorf setzte mit dem einstündigen Musical und der Aufführung am Donnerstag ein Zeichen der Internationalität und Solidarität.