Düsseldorf investiert über 52 Millionen Euro bis 2025 in öffentliche Toiletten
Im Rat der Stadt Düsseldorf wurde am Donnerstag (7.4.) einem gesamtstädtisches Toilettenkonzept zugestimmt, mit dem die Zahl der öffentlich zugänglichen Toiletten auf über 200 erhöht werden soll.
Nicht nur die Wildpinkler im Bereich der Altstadt haben dazu beigetragen, dass das Amt für Gebäudemanagement ein Toilettenkonzept für Düsseldorf entwickelt hat. Denn auch in den Stadtteilen, in Parks und an anderen Standorten, an denen sich viele Menschen aufhalten, gibt es Bedarf für „menschliche Bedürfnisse“. In der Vergangenheit wurde versucht mit dem System „Nette Toilette“ Gastronomen und Einrichtungen zu gewinnen, die ihre stillen Örtchen gegen einen städtischen Zuschuss der Allgemeinheit zugänglich machen. Denn öffentliche Toiletten sind teuer im Bau und im Unterhalt.
Modulanlagen
Doch der Bedarf an Toiletten ist vorhanden und deshalb ist bereits eine europaweite Ausschreibung erfolgt, um die bestehenden WC-Modulanlagen auszutauschen. Gleichzeitig soll die Anzahl der Anlagen von bisher 22 auf 43 erhöht werden. Es handelt sich dabei um durchgängig geöffnete, selbstreinigende Anlagen, die an hoch frequentierten Standorten betrieben werden sollen. Die Toiletten sind barrierefrei, und an zwei Standorten ist eine Umsetzung der “Toilette für Alle” inklusive Liege und Lifter vorgesehen. Es wurde ein Anbieter gefunden, der die von der Stadt vorgegeben Kriterien erfüllt. Durch den Beschluss des Rats ist nun der Weg frei, die bereits im Stadtgebiet bestehenden Modulanlagen im Jahr 2023 zu ersetzen und die zusätzlichen 21 Toiletten im Jahr 2024 zu errichtet.
Städtische Toilettenanlagen in öffentlichen Gebäuden
Zur Deckung des Gesamtbedarfs werden bereits bestehende 45 öffentliche Toilettenanlagen zugänglich gemacht und teilweise baulich angepasst. Für die WC-Anlagen wurde ein einheitliches Gestaltungskonzept erarbeitet und alle Sanierungsstandorte erhalten eine barrierefreie Toilette.
Kooperationsprogramm
Zwar verabschiedet sich die Stadt vom System der „Netten Toilette“, aber trotzdem soll es weiterhin ein Kooperationsmodell mit Unternehmen geben und die Zahl dieser Toiletten von heute 62 auf 117 Angebote gesteigert werden.
Markenkonzeptes “City Toilet”
Alle Toiletten – auch die Modul WC’s und die städtischen Anlagen – erhalten eine Kennzeichnung als “City Toilet”. Durch die einheitlichen Beschilderung aller Toilettenanlagen soll die Erkennbarkeit in der Öffentlichkeit erreicht werden. Das Amt für Gebäudemanagement plant die Standorte transparent im Internet aufzuzeigen. Diese Informationen sind unter www.duesseldorf.de/gebaeudemanagement zu finden. Darüber hinaus sollen die Standorte in Google Maps eingepflegt werden. Zur Optimierung der Sichtbarkeit der Toilettenanlagen ist eine Beschilderung im öffentlichen Straßenraum geplant.
Stadtkämmerin Dorothée Schneider betont: “Die bedarfsgerechte Versorgung mit öffentlichen Toiletten ist ein Faktor, der zur Erschließung des öffentlichen Raumes und somit zur Lebensqualität einer Stadt erheblich beiträgt. Hierzu stellt die Umsetzung des Toilettenkonzeptes für die Stadt Düsseldorf einen Meilenstein dar. Gleichzeitig wird auch die Chance genutzt, einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit zu leisten. So erhalten beispielsweise alle Modulanalagen ein Gründach und LED-Beleuchtung. Außerdem liegt der Recycling-Anteil der Anlagenkomponenten der Modulanlagen aufgrund der verwendeten Materialien insgesamt bei circa 95 Prozent.”
Zeitplanung und Kosten
Die bauliche Umsetzung des Toilettenkonzeptes soll im ersten Quartal 2023 beginnen und bis 2025 abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten für die Bereitstellung der WC-Modulanlagen sowie des Betriebes über 15 Jahre betragen 46.757.000 Euro. Hinsichtlich der Sanierung der öffentlichen Bestandsanlagen gehen die Planungen derzeit von Gesamtkosten von 4.346.000 Euro aus. Für das Kooperationsprogramm wird eine Gesamtsumme von 1.112.000 Euro über einen berechneten Zeitraum von 15 Jahren benötigt.
Das ganze Konzept
Das komplette Konzept finden sie hier.