Fortuna Düsseldorf verstößt zum Saisonfinale mit Fanflieger nach Hamburg gegen eigene Nachhaltigkeitsregeln
Mit einem Verstoß gegen die selbst gesetzten Nachhaltigkeitsregeln will Fortuna Düsseldorf die Saison 2021/22 beenden. Im Ticket-Shop wird für den 15. Mai 2022 der „Fanflieger“ angeboten. Zum letzten Spiel der laufenden Saison gegen St. Pauli wird ein Inlandsflug nach Hamburg – hin und zurück angeboten. Pro Mitreisenden würden dadurch 190 kg Kohlendioxid in die Atmosphäre gepustet. Zum Vergleich: Bei einer Bahnfahrt für die innerdeutsche Kurzstrecke würden 26,8 Kilogramm CO2 anfallen (Quelle: co2online gemeinnützige Beratungsgesellschaft mbH).
“Auswärtsfahrt der besonderen Art”
„Zum letzten Saisonspiel auf Pauli haben wir eine Auswärtsfahrt der ganz besonderen Art geplant“, heißt es im Ticket-Shop von Fortuna Düsseldorf. Bereits am Düsseldorfer Flughafen soll die Sause in der Hugo-Junkers-Lounge am Flughafen losgehen. An der Elbe sind ein Abendessen im Hard-Rock-Café, eine Lichterfahrt durch den Hamburger Hafen und ein Besuch der Reeperbahn geplant. Direkt nach dem Spiel wird dann wieder per Flieger zurückgedüst nach Düsseldorf – macht 595 Euro inklusive Übernachtung pro Person.
Eigene Öko-Regeln
Auf der Webseite der Fortuna heißt es unter dem Punkt Ökologie:
„Als Ziele des ökologischen Nachhaltigkeitskonzepts werden nachfolgende Punkte festgelegt:
– Einstieg mit der konsequenten Überprüfung natürlicher Ressourcen auf allen Ebenen
– Nachhaltigkeit als Teil des Fortuna-Leitbildes. Fortuna wird als nachweislich verantwortungsbewusster Verein wahrgenommen, der ökologischen Herausforderungen proaktiv begegnet.
– Transparente und überprüfbare Aktivitäten des Vereins durch Veröffentlichung eines jährlichen Nachhaltigkeitsberichts, welcher auf der Mitgliederversammlung vorgetragen werden kann und in digitaler Form (z.B. auf der Homepage) zur Verfügung gestellt werden muss.
– Sensibilisierung von Fans, Vereinsangestellten, Spielern im Hinblick auf ein besseres, nachhaltiges Verhalten durch geeignete Kommunikationsmaßnahmen
– Mittelfristige Verankerung eines Verhaltenskodexes für Nachhaltigkeit unter Einbeziehung aller Abteilungen.“
Auf Fragen zum Thema – zum Beispiel, ob eine Anreise per ICE in Erwägung gezogen wurde, oder ob der unnötig große Fußabdruck im geschundenen Weltklima durch den Kauf von Zertifikaten ausgeglichen wird– ließ der Verein bis zum Dienstagabend (22.3.) unbeantwortet.