Das Sicherheitspersonal streikt am Dienstag am Flughafen Düsseldorf
Erst vor einer Woche (14.3.) gab es einen Warnstreik der Beschäftigten der Luftsicherheit am Flughafen Düsseldorf. Für Dienstag (22.3.) hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erneut Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, die im Bereich der Personal- und Warenkontrolle sowie der Frachtkontrolle tätig sind, zum Streik aufgerufen. Damit soll Druck auf die nächste Verhandlungsrunde mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) gemacht werden, die für Donnerstag (24.3.) in Frankfurt terminiert ist. Die bisherigen vier Gesprächsrunden waren nicht im Sinne der Mitarbeiter*innen verlaufen.
260 Flüge waren geplant
Der Streik wird um 4 Uhr in Düsseldorf beginnen, bereits um 0 Uhr in Köln/Bonn und bis 24 Uhr dauern. Gestreikt wird parallel an den Flughäfen Frankfurt, Berlin, Bremen, Hamburg, Hannover und Stuttgart.
Für die Passagiere bedeutet dies Flugannulierungen und wer fliegen kann, muss mit langen Wartezeiten bei der Abfertigung rechnen. In Düsseldorf sind für Dienstag rund 260 Flugbewegungen mit 23.100 Fluggästen geplant. Bei den bisherigen Streiks fielen etwa die Hälfte der Flüge aus. Der Flughafen teilte mit, dass diesmal rund 140 Flüge (96 Abflüge / 44 Ankünfte) von bzw. nach Düsseldorf annulliert wurden.
Verhandlungen bisher nicht erfolgreich
Am 16. und 17. März wurde zuletzt in Berlin über die Forderungen der etwa 25.000 Beschäftigten der Luftsicherheit verhandelt. Dabei unterbreiteten die Arbeitgeber zwar ein Angebot, das aber nur für die oberen Entgeltgruppen erhöht wurde. Gerade in den Entgeltgruppen mit weniger als 13 Euro Stundenlohn ist es beim bisherigen Angebot von 38 Cent mehr pro Stunde geblieben. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung um einen Euro, um die Preisentwicklung aufzugreifen und außerdem keine Nullmonate. Eine wichtige Forderungen ist die Angleichung der regionalen Löhne auf das höchste Niveau und die Angleichung in Ost an West – dabei gab es eine Annäherung mit den Arbeitgebern.
„Wir sind in den Verhandlungen bei der Angleichung der regionalen Löhne und der Angleichung Ost an West weitergekommen. Aber bei der Lohnerhöhung sind die Arbeitgeber mit ihrem Angebot weit unter der Forderung der Beschäftigten geblieben. Außerdem wollen die Arbeitgeber Nullmonate durchsetzen“, kritisierte ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. „Die Arbeitgeber haben es versäumt, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, das die Preisentwicklung aufgreift und dafür sorgt, dass die Arbeit für qualifizierte Fachkräfte im Luftsicherheitsbereich attraktiv bleibt.“ Er betont, dass derzeit in Düsseldorf aktuell mindestens 500 zusätzliche Fachkräfte benötigt werden, um die Kontrolle der Fluggäste in einer angemessenen Zeit vornehmen zu können und um lange Warteschlangen zu vermeiden.
In der Tarifrunde soll auch der Lohn für die Luftsicherheitskräfte im Bereich Fracht und Personen/Warenkontrolle auf die Lohnhöhe der Luftsicherheitsassistenten bei der Fluggastkontrolle angehoben werden, da es sich um gleichwertige Arbeit handelt. Für die Luftsicherheitskräfte in der Bordkartenkontrolle, in der Sicherung von sicherheitsempfindlichen Bereichen, in der Flugzeugbewachung sowie in der Dokumentenkontrolle solle bundesweit das gleiche Stundenentgelt gezahlt werden.
Verträge für Sicherheitspersonal macht die Bundespolizei
Die Passagierkontrolle ist eine hoheitliche Sicherheitsaufgabe des Staates, deshalb wird das Personal an den Passagierkontrollstellen nicht vom Flughafen beauftragt, sondern es sind Angestellte eines privaten Sicherheitsdienstleisters, die im Auftrag der Bundespolizei arbeiten.
Passagiere sollten sich vorab informieren
Der Flughafen bittet alle Passagiere, die am Dienstag einen Flug ab Düsseldorf geplant haben, sich vor der Anreise zum Flughafen unbedingt bei der Airline oder dem Reiseveranstalter über den aktuellen Stand zu informieren. Um die Sicherheitskontrollen zu beschleunigen sind alle Fluggäste gebeten, ihr Handgepäck auf ein Minimum zu reduzieren. Am Flughafen Düsseldorf waren für Dienstag rund 260 Flugbewegungen mit etwa 23.100 Passagieren geplant.
Bei den vergangenen Streiks hatte der Flughafen Düsseldorf den Zugang zu den Gates im Sicherheitsbereich zentral über den Flugsteig A geregelt. Wartende Fluggäste wurden von Servicekräften über die aktuelle Situation informiert. Im Terminal standen zusätzliche Sitzmöglichkeiten zur Verfügung.