Düsseldorf öffnet neue zentrale Anlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine
Der Zustrom von Geflüchteten aus der Ukraine in Düsseldorf ist groß und täglich erreichen mehrere Hundert Menschen die Landeshauptstadt, darunter sehr viele Kinder und Jugendliche. Obwohl bei der Stadt bisher bereits rund 3.500 Hilfsangebote eingegangen sind, von denen auch mehrere Hundert Unterkünfte betreffen, werden die Geflüchteten derzeit in kommunalen Einrichtungen untergebracht. Viele Privatleute warten auf eine Rückmeldung auf ihr Angebot. Wie die Stadt am Donnerstag (10.3.) bei der Vorstellung der neuen zentralen Anlaufstelle am Bertha-von-Suttner-Platz betonte, werden alle Privatunterkünfte zuerst auf Eignung geprüft, bevor Geflüchtete dort einziehen können. Dies diene dem Schutz der Anbieter*innen und der Geflüchteten.
Bisher 1.500 Geflüchtete in kommunalen Unterkünften
Für die Unterbringung der Geflüchteten hat die Stadt Hotels angemietet, die Wohlfahrtsverbände nach Plätzen gefragt und in der Messerhalle 6 Aufenthalt für rund 1.000 Menschen geschaffen. Bisher konnten so 1.500 Menschen kommunal untergebracht werden. Darüber, wie hoch die Zahl der Ukrainer*innen ist, die über private Kontakte untergekommen sind, hat die Stadt noch keine Erkenntnisse.
Neue Anlaufstelle am Bertha-von-Suttner-Platz
Nachdem am vergangenen Wochenende in der Haupthalle des Düsseldorfer Hauptbahnhof eine Anlaufstelle für Geflüchtete eingerichtet wurde, stellte sich schnell heraus, dass es für die Menge der Geflüchteten eine andere Organisation geben müsse. Gab es bisher die Anlaufstelle am Vogelsanger Weg in Mörsenbroich, ist ab Freitag (11.3.) über dem Impfzentrum am Bertha-von-Suttner-Platz eine neue zentrale Anlaufstelle für ukrainische Geflüchtete. Im Hauptbahnhof sollen Bodenmarkierungen den Weg dorthin weisen.
Die Menschen aus der Ukraine werden im „Info-Point Ukraine“ täglich von 8 bis 18 Uhr empfangen und ihre Kontaktdaten aufgenommen. Dort können sich Menschen melden, die eine Unterkunft benötigen, aber auch, wer schon privat untergekommen ist. Denn bei Bedarf können dort direkt Leistungsanträge gestellt werden. Wer auf die Zuweisung einer Unterkunft wartet, erhält Essenspakete, kann sich im Ruhebereich niederlassen und bei Bedarf Kleidung oder Hygieneartikel erhalten. Es stehen Wickelräume, eine Spielecke und Kabinen für Corona-Schnelltestungen bereit. Per Shuttlebus der Rheinbahn werden die Menschen dann in kommunale Unterkünfte gebracht. Nach 18 Uhr werden die Ankommenden direkt in den Vogelsanger Weg geleitet, wo bis 8 Uhr morgens eine Anlaufstelle für die nächtliche Unterbringung geöffnet ist.
Im „Info-Point Ukraine“ stehen an 20 Schaltern den Geflüchteten Mitarbeiter*innen des Amtes für Migration und Integration, der Abteilung Leistung und Unterbringung und des Ausländeramtes zur Verfügung. Sollten minderjährige Geflüchtete ohne Begleitung in Düsseldorf eintreffen, ist auch ihre Betreuung gesichert.
“Die Lage in der Ukraine ist nach wie vor dramatisch”, sagt Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. “Wir können derzeit nicht abschätzen, wie viele Menschen uns täglich erreichen. Ich danke allen, die mit Hochdruck daran arbeiten, allen Ankommenden eine sichere Anlaufstelle zu bieten. Gleichzeitig erzielen wir mit dem hier geschaffenen zentralen Angebot Synergieeffekte und können die Geflüchteten aus der Ukraine direkt umfassend unterstützen.”
Hilfsangebote der Düsseldorfer*innen
Bislang gingen rund 3.500 E-Mails mit ehrenamtlichen Unterstützungsangeboten, Unterbringungsangeboten und Sachspenden bei der Stadt Düsseldorf unter der E-Mail-Adresse ukraine-hilfe@duesseldorf.de ein. Ehrenamtliche Helfer*innen wurden bereits angesprochen, aber auch 200 Beschäftigte der Stadtverwaltung stehen für die Betreuung der Ankommenden zur Verfügung. An der Querstraße 4 wurde eine Sachspendenannahmestelle eröffnet, an der montags bis freitags von 16 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr Spenden abgeben werden können. Es werden nur Spenden entsprechend einer Bedarfsliste angenommen und keine Kleidung.
Zu den Anbietern von privaten Unterkünften wird die Stadt in den nächsten Tagen Kontakt aufnehmen, um das Prozedere zu besprechen.
Finanzielle Unterstützung
Alle Geflüchteten, egal ob sie bereits privat untergekommen sind oder in den kommunalen Unterkünften sind, sollten sich bei der Stadt registrieren, um dort ihre Anträge auf finanzielle Unterstützung und Krankenversicherung zu stellen. Der Umtausch der ukrainischen Währung in Euro wird von den Banken nicht ermöglicht, da die Währung als nicht handelbar eingestuft wurde. Deshalb ist es auch der Stadtsparkasse Düsseldorf nicht möglich, die Währung zu tauschen. Die Banken warten auf eine Regelung der Landesbanken oder der Europäischen Zentralbank, um die weitere Vorgehensweise festzulegen.
Fragen und Antworten
Die Stadt Düsseldorf hat auf ihrer Homepage die Antworten auf die wichtigsten Fragen in deutsch und ukrainisch zusammengestellt.
Informationen auf deutsch finden sie hier.
Informationen auf ukrainisch finden sie hier.