Düsseldorf: Über 200 Düsseldorfer*innen radeln gegen den Krieg
Dirk Schmidt und Christian Fritsch sind beide überzeugte Lastenradfahrer und haben in Düsseldorf gemeinsam mit dem ADFC schon einige Projekte gestartet. Dass sie gegen den Krieg in der Ukraine und für die geflüchteten Menschen etwas tun wollten, war schnell klar. So entstand die Idee mit den Lastenrädern einen “autokratenölfreien” Spendentransport zu organisieren und andere Radfahrenden einzuladen, diesen zu begleiten. Bei der Polizei angemeldet hatten sie 50 Personen – gekommen sind am Mittwochnachmittag 215, die gemeinsam ein Zeichen der Solidarität setzten.
Der Johannes-Rau-Platz wurde am Mittwochnachmittag (9.3.) immer voller. Lastenräder, ganze Familien und zahlreiche Solo-Radfahrer versammelten sich, um gemeinsam kurz nach 17 Uhr zu ihrer „Lastenhelfer Friedensfahrt“ zu starten. Unter den Teilnehmer*innen waren viele, die regelmäßig Aktionen des ADFC begleiten. Aber auch Düsseldorfer*innen schlossen sich an, die ein Zeichen der Solidarität setzen wollten und die Spendenfahrt unterstützten.
Die Route führte vom Johannes-Rau-Platz zum ukrainischen Generalkonsulat an der Immermannstraße, wo die Gruppe kurz vor 18 Uhr eintraf. Zahlreiche Passanten blieben erstaunt stehen und fragten, was es mit der großen Gruppe auf sich hatte. Vor dem Generalkonsulat erwartete bereits Iryna Shum, Generalkonsulin der Ukraine, die Demonstrierenden. Über die Lautsprecheranlage, die auf zwei Lastenrädern montiert war, konnten alle Teilnehmer*innen die bewegten Worte der Generalkonsulin verfolgen. Sie danke für die große Anteilnahme und Unterstützung und berichtete von einem Angriff auf ein Kinderkrankenhaus in Mariupol, der die Grausamkeit der russischen Angriffe verdeutliche. Es sei ein Krieg ohne Ethik, aber sie sei zuversichtlich, dass die Ukraine trotzdem gewinne.
Bevor die große Spendendose überreicht wurde, ging sie erneut durch die Reihe der Teilnehmer*innen und wurde weiter gefüllt. Neben der Geldspende hatten die Demonstrierenden noch zahlreiche Sachspenden auf ihren Rädern. Das Angebot des Konsulats, diese in einem Transporter zur Sammelstelle an der Moltkestraße zu bringen, lehnte die Gruppe ab. Für sie war es Ehrensache, auch diese Strecke mit den Lastenrädern zurückzulegen. So fuhr eine kleinere Gruppe bepackt mit Hygieneartikeln, haltbaren Lebensmittel und Babynahrung weiter zur Ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche an der Moltkestraße 63. Von dort werden Spendentransporte in die Ukraine organisiert.