Düsseldorf: „Taten statt Warten“ – Maria 2.0-Aktivist*innen gehen erneut an die Öffentlichkeit
Es ist eine schwierige Situation – in der katholischen Kirche, aber auch durch den Krieg in der Ukraine. Als die Aktivist*innen von Maria 2.0 die parallel in ganz Deutschland laufenden Aktionen für Düsseldorf planten, war mit dem Krieg noch nicht zu rechnen. Dennoch zeigten knapp 30 Menschen vor dem Düsseldorfer Rathaus, dass es in der katholischen Kirche weitergehen muss. Sie begannen mit einer Schweigeminute für die Opfer des Kriegs und für die Menschen auf der Flucht.
Erst am Aschermittwoch (2.3.) war eine Düsseldorfer Abordnung von Maria 2.0 in Köln auf der Domplatte, um gegen die Rückkehr von Kardinal Rainer Maria Kardinal Woelki in sein Amt als Erzbischof von Köln zu demonstrieren. Dabei wurden sie von Ankündigung überrascht, dass der Erzbischof erneut seinen Rücktritt beim Papst angeboten hatte. Rom will dies prüfen und zu gegebener Zeit entscheiden.
Da wirkt das Motto der Aktionen von Maria 2.0 mehr als passend: „Jetzt ist die Zeit – Wenn nicht jetzt, wann dann?“. Unter dem Motto #ChangeInChurch, #TatenStattWarten gibt es deutschlandweit an jedem ersten Wochenende im Monat Aktionen, um die Bischöfe an ihre Versprechen zu erinnern, die sie während des „Synodalen Weges“ gegebenen haben.
Der Start wurde bewusst auf das Wochenende 5. und 6. März gelegt, da die Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz vom 7. bis zum 10. März 2022 stattfindet. Teilnehmer sind die 66 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz unter Leitung des Vorsitzenden, Bischof Dr. Georg Bätzing. Auch Kardinal Woelki plant seine Teilnahme. Im Mittelpunkt der Beratungen steht der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland. Bischof Dr. Stephan Ackermann, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz, wird einen aktuellen Sachstandsbericht zum Themenkomplex Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs geben.
Mit einer Menschenkette am Sonntagmittag wurde auf dem Düsseldorfer Rathausplatz an die Forderung nach Reformen erinnert. Viele der Vorhaben, auf die sich die Mitglieder des „Synodalen Weges“ geeinigt haben, wären sofort umsetzbar, betonen die Aktivist*innen. Es läge jetzt an den Bischöfen zu handeln – statt zu reden. Maria 2.0 fordert die deutschen Bischöfe auf, konkrete Schritte zu vereinbaren und unverzüglich mit ihrer Umsetzung zu beginnen.
Umgehend umgesetzt werden soll:
- Die schonungslose Aufklärung und Aufarbeitung von Missbrauch in der katholischen Kirche durch staatliche Stellen. Alle Akten müssen einer einzurichtenden unabhängigen staatlichen Aufklärungskommission zur Verfügung gestellt werden.
- Das kirchliche Arbeitsrecht muss dringend geändert und an staatliche Normen angepasst werden. Damit muss die Diskriminierung bestimmter Personengruppen enden.
- Dienste und Ämter sind ohne Einschränkungen für alle Menschen zu öffnen.
Angelika Erkelenz fasst die Düsseldorfer Aktion zusammen: „Worte sind genug gesagt, jetzt wird an Taten gemessen“.
Weitere Informationen zur Maria 2.0-Bewegung gibt es hier.